Ukraine-Krieg ...
... eine Doku, die nicht von denen da oben diktiert wird, sondern von Sachkenntnis und Verstand. Lesen Sie:
"Putin ist böse. Schröder ist böse. Schlachtet sie!" 11-3-2022
Der Westen in der Falle – die beeindruckende Bilanz grüner Außenpolitik 8-3-2022
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BI zur Verbesserung der Lebensqualität für Mensch und Tier in Königs Wusterhausen und seinen Ortsteilen: Gegen die Mauer vor einem Weg von der Friedensaue zum Krüpelsee. Zernsdorfer sind erzürnt, weil sich kein Politiker ihrer Sorgen annimmt. Weil kein Politiker für die Herstellung des Rechts sorgt. lesen.
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Kirgisztan - mon amour, nennt die Schauspielerin Julia Lindig ihr Fotofeuilleton über das Land. Die einstige Tatort-Darstellerin hat einen Plan, der bald schon das deutsche Theater bereichern dürfte. lesen
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Kosovo, der jüngste Staat in Europa - Kommentare, Reportagen, Fotos - von Norbert Gisder. lesen
China Magazin in GT - alles über die Menschen, das Land, Kultur, Essen und Trinken, Politik, Wirtschaft. Und zwar so, wie ein Mensch forscht, der ein Land kennenlernen will. lesen
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Messen - und die Weltausstellung Expo 2012 in Yeosu, Südkorea, mit einem Überblick und den Fotos über die wichtigsten Pavillions. lesen
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Und auf keinen Fall vergessen:
Malta, ein Verbrecherstaat? Der Fall Daphne Caruana Galizia
Malta, ein Staat, den man boykottieren sollte. Ein Staat, der sich bestimmt nicht für Julian Assange einsetzt. Ein Staat, in dem die Menschenrechte de facto nicht existent sind. Ein Verbrecherstaat? Drei Jahre nach der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta zeigen die maltesischen Behörden noch immer kaum Engagement dabei, den Fall aufzuklären. lesen
US-Atombomben aus Deutschland abziehen
Zum Internationalen Tag für die vollständige Beseitigung von Atomwaffen am 26. September
Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung bei der atomaren Abrüstung endlich gerecht werden und, wie von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gefordert, den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland in die Wege leiten. Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags der UNO darf aus Deutschland nicht länger blockiert werden, zumal nur noch fünf Staaten fehlen, damit er in Kraft treten kann. lesen
Erdogan stoppen: Zur Behauptung des türkischen Präsidenten, gegen den IS vorgehen zu wollen, tatsächlich jedoch lediglich die Kurden zu bekämpfen, gibt es weltweit Kritik - die von den Nato-Verbündeten der Türkei weitgehend ausgeblendet wird. Das türkische Militär geht an der syrisch-türkischen Grenze gegen kurdische Flüchtlinge vor und verwehrt Opfern der Angriffe des IS die Einreise in die Türkei, während sich IS-Kämpfer dort weiter frei bewegen können. Die Kumpanei Merkels mit Erdoğan muss beendet werden. Das fordern nicht nur Gregor Gysi und Sevim Dagdelen in ihren Kommentaren. lesen
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Privacy Shield ist die neue Daten-Mogelpackung
Die ‚Safe Harbour‘-Nachfolgeregelung der EU Kommission kann die massenhaften Datenerhebungen und -nutzungen durch US-Behörden nicht im Ansatz verhindern und ist weder mit den europäischen Grundrechten noch mit der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vereinbar. Man kann deshalb nur hoffen, dass sie nicht lange Bestand haben wird. Sagt Jan Korte in seiner Analyse in GT. lesen
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Dauerstreit und Debatte in GT
Coca-Cola - Aus für 550 Familien
Syrien und der Krieg
TTIP - der Verrat
Jan Böhmermann - der Verrat II
Fracking - der Verrat III
SPD - der Chef-Umfaller
Paris - alles gut?
Gentechnik: lecker!
Wider den Leinenzwang
Menschenrechte
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Liebe Leser,
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Das neue Buch: "Glück im Schritt"
Die Neuauflage der Prosa-Klassiker von Norbert Gisder. Mit der Geschichte „Die Maske der Schönen“, der Novelle „Mars ruft Venus“ und dem Roman „Amok – oder: Die Schatten der Diva“ hat Norbert Gisder der Deutschen Belletristik drei große, schillernde Werke hinzugefügt, die in jedem ernst zu nehmenden, deutschen Feuilleton Beachtung gefunden haben. In einer Sonderedition gibt die Reihe GT-E-Books für Leser dieses Magazins alle drei Prosastücke in einem Sammelband unter einem schillernden, vieldeutenden Bild neu heraus. „Glück im Schritt“ lautet der metapherndichte Titel. mehr lesen
Gasthaus "Zur Byttna" - Straupitz im Oberspreewald
Das Gasthaus "Zur Byttna" an der Cottbuser Straße 28 in Straupitz hat einen eigenen, einen ganz unverwechselbaren Charme. Das liegt sicherlich an den Köchen, die beste Wildgerichte zaubern, den Beilagen das gewisse Etwas bei-zaubern und Arrangements präsentieren, bei denen schon der Anblick zu einer kulinarischen Kostbarkeit wird. Kein Wunder, dass die Gäste Anfahrten aus Berlin und Dresden nicht scheuen. Und wer nach dem Festmahl im Oberspreewald noch einen Tag bleiben will, dem helfen die Gästehäuser des schönsten Dorfes im Osten. lesen
Dieppe, La Rochelle, Royan, Arcachon, Biarritz, San Sebastián
Abenteuer am Golf von Biscaya
Winterreise entlang Frankreichs wilder Atlantikküste
Dass ich die Winterreise 2011-2012 mit meiner Frau Christine und unseren drei Kindern am allerliebsten in einer "Déesse" gemacht hätte, versteht jeder, der den Prolog zu dieser Reise liest:
Vom Leben wie Gott in Frankreich und Petting in der "Deesse"
Also trifft es sich nicht schlecht, dass Citroen eine Kleinfamilie von Nachfolgern auf den Markt gebracht hat: Kleinfamilie auch, weil DS 3, DS 4 und DS 5 deutlich kleiner als die bis zum Luxusmodell „Pallas“ reichenden Straßenschlachtschiffe der einstigen Déesse sind, deren Produktion am 24. April 1975 leider eingestellt worden ist. Immerhin: Die Nachfolger sind heute so innovativ wie damals die Göttin, deren hydropneumatische Federung das Fahren zum Erlebnis gemacht hat.
Für die Winterreise 2011-2012 nach Frankreich im DS 4 hat uns Stefan Lützenkirchen von Citroen Deutschland einen Testwagen zur Verfügung gestellt.
In Köln haben wir diesen Schlitten abgeholt, sind über Aachen nach Dieppe, weiter nach La Rochelle, Royan, Arcachon, Bordeaux, Biarritz und San Sebastian gefahren. Unser Fazit: Jede Station war die Reise wert.
Start in Aachen, der alten Kaiserpfalz
Aachen hatten wir aus historischen Gründen als Startstadt gewählt – und auch das hängt wieder mit meinen Kindern zusammen: Der Bischofssitz der einstigen Kaiserpfalz steht irgendwann auf jedem Schullehrplan – Eltern können ihren Knöpfen also das Lernen durchaus erleichtern, wenn sie die großartigen Zeugnisse deutscher und europäischer Geschichte auch im wirklichen Leben zeigen: Für Aachen gilt das ganz besonders. Denn unter Karl dem Großen war die Stadt im heutigen Dreiländereck Belgien, den Niederlanden und Deutschland sogar Sitz des Kaisers. Und die Insignien der Macht, vor allem der Dom, sind heute schöner denn je und jedermann zugänglich. Ebenso der Platz des einstigen Palastes, von dem aus Karl der Große sein Frankenreich regierte: An seiner statt steht heute das Aachener Rathaus.
Also haben wir unseren Winter 2011/2012 kombiniert: Mit einer Reise voll von kleinen und großen Abenteuern – und mit einem lebendigen Stück gelebten Geschichtsunterrichts zwischen Aachen und Biarritz.
Aachen - Dieppe: 368 Kilometer Geschichte ...
... zeigt uns das Navigationsgerät an. 368 Km, wenn man über die Autobahnen fährt. Das aber wollen wir nicht. Wir fahren Landstraßen. Dann sind es etwas mehr als 420 Kilometer - Fahrtdauer: ca. 6 Stunden, sagt das Navi. Wir brauchen länger. Denn wir haben uns die Schlachtfelder an der Somme zum Zwischenziel gesetzt. Wir wollen an dem Gewicht der europäischen Geschichte nicht einfach vorbeirasen; einer Geschichte, deren Wiederholung wir nur vermeiden können, wenn wir sie kennen. Es ist ein Gefühl von Schwere, das über diesen Kilometern liegt.
Das Mahnmal von Pozieres erschüttert auch die Kinder. Eben noch haben die drei um jeden Krümel der Printen, die wir aus Aachen als Wegzehrung mitgenommen haben, gestritten wie die Spatzen, jetzt werden sie ganz still. Andächtig fast gehen sie über die Wiesen um das Mahnmal, lesen die Gedenktafeln über Schlachtverläufe und Frontlinien.
Ganz still sind sie auch, als wir durch das kleine Dörfchen laufen, das 1916 mitten im Gebiet um die Schlacht an der Somme gelegen hat. Kein Wort sagen sie, während wir zur Kirche hinüber blicken, zu den wenigen Häusern, an deren Fassaden immer noch Spuren der Zerstörung sichtbar sind. Hunderttausende sind dort verblutet, die Kinder spüren die Schwere der Zeit und der Gegend.
Während wir weiter fahren sprechen wir über Hass und Liebe, über Sünde und Verzeihen. Und über die Freundschaft, die die Völker erst dann miteinander verbindet, wenn Menschen unterschiedlicher Nationen sie tief in sich füreinander empfinden. Wir sprechen über die Zukunft - die nur dann ein stabiles Fundament hat, wenn sie auf der Kenntnis der Vergangenheit ruht. Ja, sagen die Kinder. Wir Eltern spüren, dass sie mit ihren 7, 9 und 11 Jahren nicht zu jung sind, um zu fühlen und zu verstehen, was das heißt.
Dieppe - die Normandie im Zeichen der Burg
Das kleine Städtchen an der normannischen Alabasterküste ist vor allem in den Somermonaten einer der Ausflugsorte der - zumeist wohlhabenden - Pariser. Der Fluss Arques mündet in Dieppe in den Ärmelkanal und oft sieht man den Strand vor Menschen nicht, wenn die Schulen den Pennälern frei geben, so voll ist die Stadt. Hotelzimmer in dem knapp 32-000-Einwohner-Zentrum der Region Haute-Normandie sind dann knapp und teuer. Dieppe ist also eine klassische Winterdestination: In der klaren Luft des Dezembers sieht man Newhaven, East Sussex, in England. Wir erreichen die geschichtsträchtige Stadt im Licht der untergehenden Abendsonne und genießen die milde Brise vom Atlantik. Im Hotel de la Plage gibt man uns zwei Familienzimmer für 130 Euro - Frühstück inklusive. Nachts leuchtet die angestrahlte Burg über den Klippen der Stadt hinab auf die leise raunende, schwarze See, die von der Ewigkeit kündet - und von den Ereignissen einer Geschichte, für die Dieppe heute ein wichtiger Ausgangsort ist.
Die Operationen Rutter und Jubilee stehen dort für Übungen der Alliierten, die 1942 erproben wollten, wie ein Angriff aus England auf Nazideutschland optimal organisiert werden könnte: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und so bezahlten Tausende Alliierter Soldaten die schlecht vorbereitete und noch dilettantischer ausgeführte Operation Jubilee im August 1942 mit dem Leben.
Früher war das französische Savoir vivre für Reisende aus Deutschland ein Grund, Frankreich zu besuchen: Doch der einstmals legendär freundliche Service in den Restaurants, das Treiben der Menschen auf den Plätzen bei einer gelben Maisstrohzigarette und die günstigen Möglichkeiten für Unterkünfte sind nicht mehr. Die Preise etwa in den Restaurants sind deutlich höher als hierzulande, der Service vergleichbar unfreundlich. Die Landschaft ist anders; nicht schöner, der Reiz liegt im Unterschied. Preiswerte Angebote für Feriengäste sind eher einfach gehalten, teilweise sogar unappetitlich und selbst in den besseren Hotels oft nicht wirklich sauber.
Was bleibt? Vor allem eine spürbare, kulturelle Fülle: Von den Dorfkirchen bis zu den Kathedralen, von Heimatmuseen auf dem Land bis zu den großen Ausstellungen in den Zentren, bedeutende Architektur und Großartigkeit im Kleinen, an nahezu jeder Ecke. Und die Schönheit der Natur. Eine maritime Kultur an Tausenden von Kilometern Küsten entlang dem Atlantik und dem Mittelmeer. Irgendwie auch immer noch ein Hauch von Abenteuer - vom Massif Central mit seinen tiefen, grünen Tälern und den den Seealpen mit ihren atemberaubenden Straßen bis über die weiten Ebenen und entlang der Flussläufe bis zu den Gestaden der beiden Meere, die Frankreich prägen.
Dieppe etwa hat einen Flint-Steinstrand, schöne Kreideklippen - und die Geschichte zu bieten. Wem Kinder so wichtig sind wie die Zukunft, der sollte die glücklicherweise friedliche Gegenwart nutzen, genau hier Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen: Stundenlang diskutierten wir mit unseren Kindern über Krieg und Frieden und über die verbrecherischen Ansinnen von Nationen, andere beherrschen zu wollen; von Politikern, Menschen ihrer Länder mittels Propaganda für ihre aggressiven Ziele zu missbrauchen.
Der fast 1.200 Jahre alte Normannen-Ort Dieppe bietet dafür die richtige Kulisse.
Die Fahrt von Dieppe nach La Rochelle
Was für ein wirklich großes und vor allem großartiges Land Frankreich ist, wird einem bei einer Reise durchs Land mit seinen vielen Passagen entlang der Küsten erst so richtig bewusst: Mehr als 600 Kilometer misst die Distanz vom normannischen Dieppe ins atlantische La Rochelle.
Über die Autobahn via Rouen und Le Mans und Angers würden wir die Fahrt in knapp 6 Stunden schaffen, sagt uns unser sehr zuverlässiges Navigationsgerät.
Da wir aber "uff Urlaub" und nicht auf der Flucht sind, entscheiden wir uns südlich von Le Mans für die schöneren - und billigeren - Route Nationales ... 11 Stunden Fahrt mit vielen Abwechslungen und einer Landschaft, die uns im Genuss am großen Nachbarn in Deutschlands Westen so richtig schwelgen lassen sind die Konsequenz. Zwar folgen wir nicht der Küste, kürzen stattdessen ab und nehmen den direkten Kurs, aber auch auf dieser Fahrt gibt es interessante Entdeckungen ...
... zum Beispiel in Chemillé
Die kleine Gemeinde im Département Maine-et-Loire liegt unmittelbar an der Nationalstraße keine zwei Autostunden nördlich von La Rochelle: Kirche Bäcker, ein nettes, kleines Restaurant mit freundlichem Service, der die sehr sparsame Speisekarte gekonnt als die französische Art zu genießen verkauft, verlocken uns zum Pausieren und Geldausgeben.
Ein Steinbruch? Ein Steinbruch!
Dass Papa als Student bei der Erschließung von Goldminen in Kanada geholfen und selbst auch reichlich Gold gefunden und Proben mitgenommen hat, wissen die Kinder aus der Vitrine im Arbeitszimmer. Ein Steinbruch an der Route Nationale nach La Rochelle lässt da natürlich die Fantasien ins Kraut - ach was: ins Gestein - schießen: Pause, Papa, lass uns da hoch kraxeln, krakeelen drei kleine Goldsucher im Fond unserer "Deesse". Was also tun? Na, hochkraxeln, natürlich. Ist ja Urlaub. Vielleicht können wir die Kasse aufbessern.
Gleich nebenan ein Kulturdenkmal aus vorindustrieller Zeit
Die Wegweiser nach Rennes, dem Tor zur Bretagne, nach Brest mit seinen vorgelagerten Felsenkliffs, den westlichsten Festlandsbrocken Frankreichs in der Bretagne, haben wir bei unserer Fahrt - wehmütig - unbeachtet gelassen: Aber wir haben nur wenige Tage Zeit für unsere atlantische Winterreise. Allein die Bretagne würde ein Vielfaches benötigen ... lesen - also fahren wir schön immer straight 190 bis 210 Grad auf der Kompassrose, direkt Richtung La Rochelle. Es ist schon dunkel, als wir in der Partnerstadt von Lübeck ankommen.
La Rochelle - ...
1994 habe ich mir von einer meiner zahllosen Frankreich-Reisen ein großformatiges Ölgemälde von La Rochelle mitgebracht. Jetzt möchte ich meinen Kindern das Original zeigen: die beiden wuchtigen Türme an der Hafeneinfahrt. Das schon in der Antike von den Galliern besiedelte Gebiet rund um das heutige La Rochelle, vor mehr als 1000 Jahren gegründet, beherbergte über Jahrhunderte den größten Hafen an der Atlantikküste; gewaltige Seeschlachten haben hier getobt, Franzosen kämpften gegen Spanier und Engländer um die Vorherrschaft über den Golf, später bot die Stadt die Basis für die Verfolgung der Hugenotten durch die Katholische Liga. Von der folgenden Auswanderungswelle hat das liberale Preußen profitiert wie kaum ein anderer Staat - und damit zugleich gezeigt, welche Erfolge liberale Staatsführung nach sich ziehen kann, aber auch, welchen Verlust (in diesem Fall für Frankreich) religiöser Fanatismus mit sich bringt.
In den 1980-er Jahren hat Wolfgang Petersen seinen Film "Das Boot" in La Rochelle gedreht; und nahezu zeitgleich Steven Spielberg den ersten Teil seiner Indiana-Jones-Trilogie.
La Rochelle ist aber auch ansonsten in vielerlei Hinsicht ein attraktiver Platz für Atlantikreisen. Meinen Kindern etwa werden die Crepes in Erinnerung bleiben, die wir spät abends noch in den Studentenkneipen der Altstadt serviert bekommen haben: Mit Zucker, mit Honig, mit Schokolade, hauchdünn und "superlecker" ...
Noch ein paar Foto-Eindrücke von dieser Stadt:
Frankreichs wilde Atlantikküste
Jadeküste (Cote de Jade im Norden), Küste der Liebe (Cote d'Amour, südlich), Silberküste (Cote d'Argent, etwa von der Ile d'Yeu bis Biarritz) - es sind malerische Namen, die das Volk der Lyriker seinen atlantischen Meeresgrenzen gegeben hat. Wir haben den Winter zwischen La Rochelle und Biarritz mit großer Lust verbracht - trotz mancherlei Wolke, obwohl es gestürmt hat, und selbst im fadendünnen Regen aus den atlantischen Wolken: Freundliche Kellner und preiswerte Unterkünfte belohnen den Reisenden, der außerhalb der Saison kommt; milde Temperaturen, die gesunde, salzhaltige Luft, die wilde See im Blick, das schöne Land im Rücken und eine ungeheure Weite sind genau das, was wir wollten.
Es gab ungezählte Begegnungen und Überraschungen, kleine Abenteuer für die kleinen, große Gourmandise für die großen Kinder in uns - und einen Jahreswechsel der völlig anderen Art. Doch dazu später.
Zunächst ein paar Kilometer weiter. Wir fahren in die Region der Austernbänke um Royan.
Mehr Idylle ist nirgendwo
Diese Stunden habe ich genossen. Nördlich von Royan habe ich mich im harten Seegras in die Sonne gelegt, die Schreie der Möwen, der Wind, der Geruch von Salz und Austern im warmen Wind vom Meer ...
Wer Sorgen hat - hier werden sie verfliegen. Die große Liebe von Angela und Nicolas - hier kann man sie fühlen, atmen, verstehen. Die Größe des Seins - nirgendwo ist der alte Kontinent jünger, frischer, appetitlicher. Gewissheit des Glücks - und Zukunft ... immer!
Der Wattwurm - oder: Winterbaden im Atlantik ...
Watt is'n dat? Ein Wurm? Ein Wattwurm.
Kaum am Meer, wollen die Kinder natürlich: rein! Rein ins Vergnügen. Drei muntere Wattwürmer stürmen also los. Schmerzfrei. Das Wasser: 14 Grad Celsius. "Ist doch warm, Mama", versichern die kleinen Wattwürmer und wollen auch nach 20 Minuten noch nicht raus. Rennen, toben, spritzen, kleine Runden schwimmen. Und Muscheln suchen. Natürlich.
Irgendwann fühlen auch die Kinder die Kälte - und wir verlassen mit drei glücklichen Wattwürmern den Strand von Royan an der Cote d'Amour ... eine Sturmfront bringt Regen.
Royan - von englischen Kampffliegern dem Erdboden <br /> gleich gemacht, von US-Bombern mit Napalm vollends zerstört
Napalm, geliertes Benzin, ist einer der furchtbarsten Brandbeschleuniger. Im Zweiten Weltkrieg wurde Royan mit Napalm dem Erdboden nahezu gleich gemacht: Von amerikanischen Bombern. Und das noch kurz vor Kriegsende: Der amerikanische Historiker Howard Zinn übt in seinen Beschreibungen der Bombardements am 15. April 1945 deutliche Kritik an den Befehlen der US-Kommandeure. Und auch viele Franzosen sind beim Thema Royan nicht wirklich gut auf die "Befreier" zu sprechen: "Es waren kaum noch Deutsche da und es war völlig sinnlos, noch kurz vor Kriegsende mehr als 1000 schwere Bomber nach Royan zu schicken und unsere kleine Stadt so gut wie vollständig zu vernichten", sagt Rémy R.. Der alte Mann war selbst in der Résistance und erzählt uns von den guten Kontakten zu den wenigen, in Royan von den übrigen deutschen Truppen abgeriegelten Besatzern. "Die waren bereit, aufzugeben", sagt Rémy und schaut über den Strand. Es ist ein trauriger Blick, mit dem der alte Franzose meine Kinder mustert. "Ich habe Kinder gesehen, nicht älter als deine, die brannten wie Fackeln. Das vergisst man nie."
Neben Rémy sitzt seine Frau. Ihr laufen Tränen über die Augen, als ihr Mann spricht. Mit dem Ärmel des rechten Armes, dessen Tuch die alten, faltigen Hände bis zur Hälfte bedeckt, wischt sie sich das Wasser von der Wange und sagt: "Es war alles so sinnlos. Es war ja sowieso kaum noch etwas da von Royan. Erst 10 Tage vor den US-Bombern hatte die britische Luftwaffe gewütet - und wie! Kaum ein Haus hat noch gestanden, als die Amerikaner ihr Napalm auf die Ruinen geworfen haben, in denen sich die Menschen verkrochen hatten."
Wenn man wollte, könnte man viele solcher Geschichten erzählen. Aber die Menschen an der Küste haben den deutschen Besatzern verziehen - und denjenigen, die ihre Heimat zerstört haben, grollen sie auch nicht mehr wie einst. "Es waren schlimme Zeiten - und es ist schön, dass du mit deinen Kindern kommst und ihnen zeigst, wie wundervoll unsere schöne Heimat ist", sagen Rémy und seine Frau. Dann gehen sie ihrer Wege.
Royan wurde in den 50er und 60er Jahren wieder aufgebaut. Es heißt, man habe ein "Laboratorium städtebaulicher Forschung" aus dem einstmals mondänen Badeort auf der Nordseite der Gironde-Mündung gemacht.
Wir haben uns wohl gefühlt in diesem "Labor" ... der kleinen Stadt mit Casino, Betonkirche und ihren fast 20.000 Einwohnern. Mit den Schrecken der Geschichte müssen wir leben - damit sie sich nicht wiederholen.
Die Menschen in den Cafés sehen das auch so. Sie genießen auf geschützten Terassen und unter überdachten Veranden noch im späten Dezember die warme Sonne und fragen uns, was uns ausgerechnet im Winter an die See treibt. Von Hass auf die Deutschen haben wir nichts gespürt. Von Freundschaft sehr viel. Frankreich und Deutschland sind mehr als strategische Partner, sagen viele. "Wenn Deutschland und Frankreich zusammenhalten, werden wir gemeinsam eine neue Katastrophe wie im Zweiten Weltkrieg verhindern, nicht wahr, mein Kind?", sagt eine junge Frau, während sie unserer Tochter übers Haar streichelt.
Auf dem Dorfplatz spielen alte Männer Boule.
Beim Mittagessen leistet uns der Kneipenhund Gesellschaft ...
... und das mit gutem Grund: Es gibt wohlschmeckend duftenden Fisch, natürlich Pizza mit extra viel Käse für die Kinder und Spaghetti, danach Eis, süßen Most zum Trinken und einen wunderbaren, frischen Salat. Bei solchen Hundeaugen allerdings bleibt so mancher Rest auf dem Teller - und wandert dann von dort direkt in den mächtigen Schlud des gutmütigen Pelzgesellen. Dem hat es ganz offensichtlich hervorragend geschmeckt.
Es ist schon dunkel, als wir in Arcachon ankommen und unser Hotel beziehen. Ein erster Rundgang zeigt uns, dass hier kaum noch etwas an die einstige Fischerromantik erinnert, die mich ungezählte Male ans Austernbassin gelockt hat.
Arcachon - Enttäuschung im einstigen Fischerdorf
Die kleine Gemeinde (knapp 12.000 Einwohner) am Bassin d'Arcachon war die größte Enttäuschung unserer Reise. Das einstmals idyllische Fischerdorf verkauft jeden Flecken Land an die Erholungsgier: Reiche Bürger von Bordeaux und aus der ganzen Welt, vor allem aber Spekulanten, reißen die romantischen Landhäuser ab und stellen so hässliche Betonschachteln in die noch in den 70er, 80er und selbst 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hübsche und typische Atlantik-Skyline, dass einem schier übel werden möchte. Immobilienmakler, wo früher Eckkneipen Austern und landestypische Küche angeboten haben, werben heute mit immer noch mehr optimierten Mini-Appartements für Strandsüchtige ... denen die Sucht gerade an diesem einst schönen Zentrum der Austernzucht im Département Gironde der Region Aquitanien allerdings schnell vergehen dürfte: nach 21 Uhr hat kaum noch ein ordentliches Restaurant offen, die Preise laufen ins Überirdische und die Qualität - selbst des Brotes - ist dermaßen mediocre, dass wir nach einem Tag am Platz Arcachon mit Grausen verlassen haben.
Einige Fotos zeigen - trotz der natürlich immer noch schönen Küstenwelt -, was wir meinen.
Immerhin - schöne Ausblicke findet man auch, <br /> der Natur sei Dank
Weiter nach Bordeaux - ein Abstecher ins Land
Die Universitätsstadt hat ca. 250.000 Einwohner. Das Zentrum des Südwestens Frankreichs ist eine quicklebendige Metropole mit atlantischem Flair und der Lebenslust des Südens. In Bordeaux haben wir uns vom ersten Augenblick an wohl gefühlt. Keine 70 Kilometer sind wir von der Küste bis ins Zentrum der alten Prunkstadt an der Garonne gefahren - und haben Welten und Jahrhunderte gequert: In Bordeaux wird dem Reisenden vor Augen geführt, was in Deutschland und anderen Ländern, deren Städte von den beiden großen Kriegen des vergangenen Jahrhunderts zerstört worden sind, verloren gegangen ist. Die Urbanität von Bordeaux strahlt unmittelbar auf die Menschen ab, die mit Stolz und Liebe zu ihrer Stadt stehen und all die kleinen, filigranen, architektonischen, städtischen Details pflegen, die aus dem politischen und wirtschaftlichen Zentrum des Arondissement Bordeaux die Perle des französischen Südwestens machen.
Blanquefort - Ausflug in die Provinz
Geht es Ihnen auch so? Eine Reise kann durch unvergessliche Landschaften führen, Sie treffen überirdisch freundliche Menschen ... aber so richtig schön wird es erst, wenn man bei Freunden einkehrt. Jean Dufour aus Blanquefort ist so ein Freund - seit mehr als 40 Jahren. Als Jean, später Lehrer, selbst noch Schüler war, lernten wir uns über einen Schüleraustausch unserer Schulen kennen. Den Kontakt haben unsere Familien immer gehalten. Mittlerweile haben uns Jeans Tochter ebenso wie seine Nichten und sein Bruder aus Montreal, Kanada, in Deutschland schon besucht und es war immer mehr dabei als Etikette.
Völkerfreundschaft ist kein leeres Wort, denke ich, als wir nach Blanquefort hineinfahren - in ein Dorf, kaum 15 Kilometer außerhalb von Bordeaux, wo Jean mit Frau und zwei Kindern lebt.
Es wurde genau so schön, wie ich es im Gefühl hatte: Ein wunderschöner Abend mit Freunden. Leser dieser Winterreise können Jean übrigens auch als GT-Autor kennenlernen.
Zur Autorenseite von Jean Dufour.
Weiter nach Biarritz - Silvester einmal ganz anders
Biarritz ist die Perle unter den atlantischen Städten Frankreichs. Man fährt hin - und ist zuhaus. Den Berlinern sagt man nach, niemals zufrieden zu sein: Selbst im schönsten Heim am Kurfürstendamm würden sie noch meckern ... "ja, ja, ganz nett, aber nach hinten raus müsste halt der Ostseestrand sein ..."
Die Menschen in Biarritz haben alles: Boulevards und Prachtchausseen, an denen sie in fulminanten Immobilien residieren wie die Fürsten - und das Meer. Den Atlantik. Das Rauschen ist bis hinauf zu den Kämmen der Berghänge und selbst dahinter in den Tälern mit endlosen Obstgärten zu hören. Ein ewiges Zeugnis der Unendlichkeit der Schönheit der Natur, die Biarritz einfasst, wie es eben einer Perle gebührt. Die Kleinstadt im Département Pyrenées-Atlantique hat zwar gerade mal 25.000 Einwohner, diese aber tragen sich mit einer weltmännischen Grandezza bei gleichzeitiger Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zur Schau, die es lohnt, dieses See- und Heilbad des französischen Baskenlandes auf jeden Fall einige Tage anzusteuern, wenn man denn schon das Glück hat, im Südwesten Frankreichs Urlaub zu machen.
Dass diese Stadt über die Belle Epoque hinaus und bis in unsere Tage hinein ihren Reichtum ausgerechnet einer der größten Grausamkeiten der Kulturgeschichte - dem Walfang - verdankt, ist dabei keine Ironie der Geschichte. Ob auf den Azoren, in Grönland oder Kanada, ob in Neuseeland oder in Manaus am Amazonas - überall gibt es sie, diese Städte, deren Bewohner noch in Zeiten der Nationalstaaten schon "global" dachten, arbeiteten, exportierten und so, die Welt als Markt, Reichtum in ihrem Umfeld kristallisierten: In Biarritz wurden Zäune noch bis ins 19. Jahrhundert aus den gewaltigen "Gräten" der Wale gefertigt, die bei Flut in den Buchten im südlichen Golf von Biskaya angelandet und bei Ebbe bis zum letzten Zahn zerlegt worden sind. Aus der Haut wurde Mode für die Köpfe der Damen, aus den Knochen Schnitzwerk und aus dem Walfett Lampenöl für die Grande Nation gewonnen. Der Wal galt als "Rohstoff", der den Reichtum erst ermöglichte, dessen Glanz die Touristen heute noch bewundern. Eine Tragödie.
Den geschützten Fischerhafen gibt es immer noch - und die Fischer auch. Wale werden schon lange nicht mehr gefangen, dafür "fängt" der Charme einer unvergleichlich gekonnt in und auf die Klippen gesetzten Architektur heute die Liebe und Bewunderung der Touristen, die es sich leisten können und auch sicher viel Geld in der Stadt lassen.
Unser Fazit: Das lohnt sich. Denn die Gastfreundschaft der Menschen garantiert einen Urlaub, an den man gern denkt.
Böllern verboten ... dafür ist die Stadt quittenbunt beleuchtet <br /> und um Mitternacht gibt es einen Fruchtpunsch
Geböllert wird in Frankreich nicht. Silvester wird dafür umso magischer. In Biarritz werden öffentliche Gebäude unter großem Aufwand mit fantasievollen Lichtershows illuminiert. Und auf den Plätzen versammeln sich die Biarritzer zum Public viewing der besonderen Art: Lasershows, die gewaltige Kaleidoskope von Farben und Formen in die Stadt zaubern, begeistern die Menschen.
Unsere Jungs waren natürlich enttäuscht. Erst einmal. Dann sahen sie die Schönheit der Farben und wir verbringen ein ganz eigenartiges, stilles und intensives Silvester. Um Mitternacht gibt es einen bunten Fruchtpunsch zum Anstoßen. Und wir nehmen uns vor, morgen wieder im Atlantik zu baden. Vielleicht bei einem Ausflug nach San Sebastian, wo das Meer noch wilder ist. Das und die Farben und die Shows und die vielen Menschen auf den Straßen und das Silvesterfest ist gerettet. "Es war schön, so, Papa" sagt meine Tochter und nimmt meine Hand (was sie sonst eher bei Mama macht). Auch die Jungs schlafen traumreich und fest - kaum liegen sie in ihren Betten.
Ausflug nach San Sebastian
Die Fahrt dauert keine zwei Stunden und ist allein schon ein Urlaub. Immer an der Baskenküste entlang, fährt man durch Landschaften, an Häusern und Dörfchen vorbei, die teilweise noch von der arabischen Besetzung der Iberischen Halbinsel künden, teilweise - leider - schon von der ungezügelten Gier der Immobilienhaie, die sich dort mit Häusern goldene Nasen verdienen wollten, die so hässlich sind, dass man automatisch wegschaut.
Die Stadt der Könige von Navarra
Es war die Zeit der globalen Bedeutung für Donostia-San Sebastián: Als die Könige von Navarra Ende des 12. Jahrhunderts den Hafen an der Bucht La Concha (die Muschel) zum zentralen Warenumschlagsplatz der Provinz Gipuzkoa ausbauten, erblühte das Leben im gesamten Norden der iberischen Halbinsel.
Die Mündung der Bucht, durch den Monte Igueldo und den Monte Urgull geschützt, boten ideale Verteidigungsmöglichkeiten für Stadt und Hafen. Die Felseninsel Santa Clara, in der Mündung der Bucht selbst gelegen, machte es ungebetenen Gästen unmöglich, die Bewohner der Stadt mit ungewollten Besuchen zu überraschen.
Heute sind die Strandpromenade sowie die Altstadt zwischen der Muschel und der Flussmündung des Urumea die beliebtesten Attraktionen für Touristen: Bedeutende Kulturveranstaltungen von internationalem Rang locken das ganze Jahr hindurch Besucher zu Festivals und Ausstellungen, Messen und Märkten.
Den schönsten Blick auf dieses malerische Szenario hat man vom Monte Igueldo. Man zahlt Eintritt, dafür gibt es dort oben, hoch über der Stadt, einen Freizeitpark mit vielen kurzweiligen Vergnügungen - bis hin zu einer abscheulich-hässlichen Geisterbahn ...
Die Geschichte von Donostia-San Sebastian ist so spannend wie ein Krimi und so launisch wie das Wetter in Hamburg: Mehrmals wechselte die Stadt die Besatzer - mal gehörte sie zu Spanien, mal zu Frankreich ...
Ab 1886 erledigte Maria Christina von Österreich im Sommer ihre Regierungsgeschäfte von der Stadt an der Muschel, was San Sebastian zu einem ungeheuren, gesellschaftlichen Aufschwung verhalf: Denn die Witwe des Königs Alfons XII war damit zugleich Königin von Spanien; also kamen sie in Scharen, das selbst im Winter milde Klima zu genießen, die Narren und Höflinge, die Damen der Gesellschaft und ihre Jecken und trieben ihre unheiligen Händel in der Stadt des Heiligen Sebastian.
Wen Mata Hari in der Hochburg der Baskischen Küche - und vor allem mit welchen gourmandisen Eskapaden - noch verführt hat, ist nicht überliefert. Aber hier war sie. Immer wieder. Und genossen die wilde See vor der atemberaubend schönen Küste der Basken.
Das wollen wir ihr gern gleichtun.
Danach gehen wir essen - bei Oscar, der macht feine Tapas
Prolog zur Winterreise - vom Leben wie Gott in Frankreich und Petting in der "Deesse"
Unser Testwagen: Citroen DS4 - die Fakten
Die ganze DS-Reihe von Citroen:
DS5 – Innovativer Individualist - von Dietmar Stanka 2011/10
DS4 - Mehr als reine Formsache - von Stefan Woltereck 2011/05
DS 3 - Pulsbeschleuniger: Gene der klassischen "Deesse" - von Ingo von Dahlern 2011/04