Wenn Sie wissen wollen, ob kennen lernen getrennt oder zusammengeschrieben wird, dann finden Sie die Antwort im DUDEN oder einem anderen Wörterbuch. Wenn Sie aber einige Tage später vor der Frage stehen: „Und wie ist es mit sitzen bleiben und liegen lassen?“, dann wollen Sie vielleicht doch einmal hinter die Kulissen schauen und die den Schreibweisen zugrundeliegende Logik, die dahinterstehende Regel verstehen können ... damit Ihnen nicht immer wieder die gleichen Fälle Rätsel aufgeben und Sie nicht immer wieder das Gleiche nachschlagen müssen. Hier genau hilft Ihnen der SCHÄRER: Hier finden Sie die Regel, dass feste Verbindungen aus zwei Verben grundsätzlich getrennt geschrieben werden: spazieren gehen, kennen lernen, sitzen bleiben, lesen üben. Dass es auch Sonderfälle gibt, in denen man solche Verbindungen auch zusammenschreiben darf – nun, auch das finden Sie im Buch eingängig erklärt.

Wie ist das Buch gegliedert?

Es hat drei Teile: Das Wichtigste in Kürze, den Hauptteil mit den Regeln und ein Verzeichnis der grammatischen Grundbegriffe.

Das Wichtigste in Kürze

Hier ist auf 10 Seiten in tabellarischer Form alles übersichtlich zusammengefasst, was man unbedingt wissen sollte – als unerlässliche Grundlage für korrektes Schreiben. Somit können Sie gleich am Anfang einmal überprüfen, wie sicher Sie in den einzelnen Bereichen sind.

Beispielsweise wird schon hier – gleich auf der ersten Seite – auf den häufigsten Rechtschreibfehler und auf eines der größten Missverständnisse im Hinblick auf die neue, reformierte Schreibung aufmerksam gemacht. Wenn Sie den zweiten Teil unserer Serie gelesen haben, wissen Sie sicherlich sofort, worum es geht: unseren einmaligen Buchstaben ß und die beiden Wörtchen das und dass.

Übrigens: Das Rechtschreibprogramm Ihres Computers würde die falsche Verwendung von das oder dass nicht unbedingt erkennen – denn beide Schreibweisen sind ja prinzipiell möglich. Schon an diesem Beispiel sehen Sie, dass kein Computerprogramm Sie vor allen Fehlern bewahren kann – und schon deshalb sollten wir niemals auf die eigene Kompetenz in Rechtschreibfragen verzichten.

Hauptteil mit den Regeln

Während im ersten Kapitel die wichtigsten Fakten lediglich genannt werden, sind sie im anschließenden Hauptteil erklärt, denn hier werden die sechs großen Bereiche der Rechtschreibung in aller Ausführlichkeit vorgestellt:

·         Richtiges Buchstabieren

·         Groß- und Kleinschreibung

·         Getrennt- und Zusammenschreibung

·         Bindestrich

·         Worttrennung am Zeilenende

·         Satzzeichen

Hier im Hauptteil war es mir besonders wichtig, jeden Bereich mit einer Einführung beginnen zu lassen, in der das Grundsätzliche dargelegt wird – sozusagen der Blick hinter die Kulissen. Damit sollen Sie ein Gespür für das Wesentliche bekommen, für die Logik und Struktur, die hinter allem steht. Auf dieser Grundlage erscheinen dann die einzelnen, mit vielen Beispielen aus dem Alltag erläuterten Regeln leicht verständlich und eingängig.

So gibt es beispielsweise bei der Groß- und Kleinschreibung die Grundregel: „Innerhalb eines Satzes müssen alle Substantive / Nomen und auch alle anderen Wörter, die wie Substantive gebraucht werden (sog. Substantivierungen oder Nominalisierungen), großgeschrieben werden.“

Hier stellt sich natürlich sofort die Frage: „Wie erkenne ich, ob ein Wort substantivisch gebraucht wird?“ Und genau dieser Frage wird dann einleitend auf den Grund gegangen.

Wenn Sie das gelesen und verstanden haben, dann ist es für Sie selbstverständlich, dass man in dem Ausspruch „die schönste Sache der Welt“ das Wort schönste kleinschreibt, in dem Satz „Das Schönste kommt zum Schluss.“ hingegen groß.

Die Begründung hierfür gibt die Artikelprobe. Diese besagt: Ist das betreffende Wort mit einem Artikel (Geschlechtswort) verbunden oder kann ein solcher sinnvoll eingefügt werden, so wird großgeschrieben. Deshalb heißt es:

das Beste – das Buchstabieren – das ewige Hin und Her – ein gewisses Etwas – im (in dem) Allgemeinen – im Voraus – ohne (ein) Wenn und Aber – mit (einem) Ja stimmen

Die Großschreibung gilt also für Wörter, die mit „wer oder was?“, „wessen?“, „wem oder was?“, „wen oder was?“ erfragt werden können:

Aus Spiel wurde Ernst.       --       Was wurde aus dem Spiel?

Die Kleinschreibung hingegen gilt für Wörter, nach denen mit „wie?“ gefragt werden kann:

Es ist mir wirklich ernst.     --       Wie ist es mir?

Das wohl heikelste und längste Kapitel in der Rechtschreibung (im Hauptteil des Handbuches umfasst es 30 Seiten!) ist die Getrennt- und Zusammenschreibung. Sie war vor der Reform gar nicht durchgängig geregelt, doch obwohl dies nun geschehen ist, bereitet sie ja doch vielen Menschen große Schwierigkeiten (vgl. Teil 4 der Serie). Zu diesem komplexen Bereich habe ich gleich mehrere Einführungskapitel geschrieben, um Ihnen wichtige Entscheidungshilfen an die Hand zu geben bei der Frage: „Wann schreibe ich zusammen und wann getrennt?“

Doch apropos: zusammenschreiben – auseinanderschreiben – getrennt schreiben.

Wissen Sie, ob man zusammenschreiben tatsächlich zusammenschreibt und auseinanderschreiben möglicherweise getrennt schreibt? Das würde doch nur logisch klingen, oder? Und es wäre auch noch leicht zu merken.

Doch Halt! Die Logik der Rechtschreibung ist eine andere. Hier gilt:

Sind die einzelnen Bestandteile selbstständige Wörter und behalten sie in der Verbindung ihre Selbstständigkeit und auch ihre ursprüngliche Bedeutung bei, so werden sie getrennt geschrieben. Ist dies nicht der Fall, d.h. verlieren sie ihre Selbstständigkeit oder ihre ursprüngliche Bedeutung, schreibt man zusammen.

Schauen wir uns also vor diesem Hintergrund einmal die Zusammensetzungen zusammenschreiben und auseinanderschreiben an:

Zusammen + schreiben sind zwei selbstständige Wörter. Wenn die Mama zu den Kindern sagt: „Lasst uns doch die Geburtstagskarte an Omi heute Nachmittag zusammen schreiben“, dann werden die ursprünglichen Bedeutungen beibehalten und wir schreiben getrennt. Wenn ich aber sage: „Die mehrteilige Fügung ‘energiesparend’ darf man zusammen, d.h. in einem Wort schreiben“, dann wird zusammenschreiben zusammengeschrieben – die ursprüngliche Bedeutung von zusammen (gemeinsam) ist verloren gegangen.

Und ganz ähnlich ist es für die Fügung auseinanderschreiben. Auch hier ist die wortwörtliche Bedeutung von auseinander (räumlich oder zeitlich entfernt) nicht mehr gegeben – deshalb schreibt man auch hier zusammen.

Doch all dies und weitere Tricks, die Ihnen bei der Entscheidung über Getrennt- oder Zusammenschreibung helfen, finden Sie im Buch ausführlich erklärt. Und natürlich finden Sie auch erklärt, warum man getrennt schreiben im Gegensatz zu auseinanderschreiben getrennt schreibt.

Grammatische Grundbegriffe

Damit Sie die bei den Regeln und Erklärungen verwendeten grammatischen Fachbegriffe leicht verstehen können – ohne sie geht es wirklich nicht! – habe ich diese im dritten Teil des Buches ausführlich und mit Beispielen anschaulich erklärt. Wie ich bereits in der letzten Woche (Teil 7 unserer Serie) angesprochen habe, ist die Auflistung der Begriffe nicht alphabetisch, sondern thematisch geordnet – also „Adverb“ steht nicht unter „A“ und „Pronomen“ nicht unter „P“, sondern beide Begriffe finden Sie unter der Überschrift „Wortarten“. So können Sie sich auf einen Blick noch einmal alle Wortarten vergegenwärtigen.

Als zusätzlichen Service sind im Hauptteil zur schnellen Orientierung alle Fachbegriffe – sofern sie in einem Kapitel erstmals erwähnt werden – unterstrichen und eine nachgestellte Ziffer verweist auf die Seite, wo ihre Erläuterungen zu finden sind.

Das Buch ist als Lern- und als Nachschlagewerk für alle Fälle gedacht. Sie können es also im Ganzen durchlesen und sich so Schritt für Schritt das gesamte Regelwerk erschließen. Dabei müssen Sie aber natürlich nicht die vorgegebene Reihenfolge einhalten, sondern können sich immer die Kapitel heraussuchen, die Sie gerade am brennendsten interessieren. Damit Sie zu Ihren ganz speziellen Fragen gezielte Antworten finden können, habe ich ein sehr ausführliches Stichwortregister zusammengestellt. Dies führt Sie punktgenau zur jeweils relevanten Regel.

Damit, liebe Leser, sind wir am Ende der „Kennenlerntour“ durch das Innere meines Handbuches angelangt. Sollten Sie über das Buch hinaus noch weiteres Interesse an Unterstützung beim rechten, fehlerfreien Schreiben haben, so kann ich Ihnen Einführungsseminare zum grundsätzlichen Verständnis der Rechtschreibung und der wichtigsten Regeln anbieten. Diese führe ich in Firmen, Institutionen und auch Behörden durch.

Darüber hinaus unterstütze ich auch Lehrer bzw. Schulen, die ihren Schülern noch einmal einen Motivationsschub zugunsten korrekter Rechtschreibung mit auf den Lebensweg geben wollen. Dazu komme ich gern in den Deutschunterricht (wie beschrieben in der Berliner Morgenpost).

Wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen möchten, erreichen Sie mich am Einfachsten unter: info@rechtschreibung-handbuch.de .

Nun aber, liebe Leser, ist es an der Zeit mich bei Ihnen herzlich zu bedanken, dass Sie so zahlreich am „Talk im GT“ teilgenommen und das Thema auch in den Foren so engagiert diskutiert haben.

Bis bald!

Herzlichst, Evelyn Schärer

Wenn Sie das Handbuch online bestellen möchten, so können Sie das über meine Website tun, aber auch hier im GT-Shop oder beispielsweise direkt bei:

www.rechtschreibung-handbuch.de

Amazon

Und natürlich erhalten Sie das Buch auch in jeder Buchhandlung!

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Zurück zum 2. Teil: Richtiges Buchstabieren 02/2011

Zurück zum 3. Teil: Groß- oder Kleinschreibung 02/2011

Zurück zum 4. Teil: Getrennt- und Zusammenschreibung 02/2011

Zurück zum 5. Teil: Ein kleiner Strich mit großen Aufgaben 03/2011

Zurück zum 6. Teil: Satzzeichen - Komma & Co. 03/2011

Zurück zum 7. Teil: Wie viel Grammatik braucht der Mensch? 03/2011

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