Süd Korea (1953 bis 2012): Präsident Syngman Rhee wurde mehr und mehr ein autokratischer Herrscher. Besonders in den späten 50er Jahren dominierte er die Politik. Letztendlich führte die studentische „Revolution vom 19. April“ zu seinem Rücktritt. Die Folge war eine Verfassungsänderung, im August 1960 wurde Yun Po-Sun Präsident der 2. Republik. Seine Amtsperiode war jedoch nur kurz. Am 16. Mai 1961 kam General Park Chung Hee durch einen Militärputsch an die Macht. Unter seiner Herrschaft gewann der Süden schnell einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1972 ließ er unter dem Yushin-System, dem „System der wiederbelebenden Reform“, die Verfassung überarbeiten und wurde zum Alleinherrscher mit unbegrenzter Macht. Durch kontrollierte Wahlen ließ er sich im Präsidentenamt bestätigen. Die 3. und dann die 4. Republik entstanden. 1979 viel er jedoch einem Attentat, welches durch seinen eigenen Geheimdienstchef ausgeführt wurde, zum Opfer. Es folgten Sanktionen des Kriegsrechts welche abermals zu heftigen Studentenunruhen führten. Doch auch diese wurden rücksichtslos niedergeschlagen.

Erst 1987 konnten reguläre Wahlen durchgeführt werden. Der Wahlsieger leitet u.a. in seiner Amtszeit eine Liberalisierung des Landes ein.

Die nächsten Präsidentschaftswahlen 1992 gewann Kim Young Sam. Er veranlasste eine juristische Beleuchtung des Anschlages 1979 und der drakonischen Reaktionen auf die Studentenunruhen derzeit.

1997 erlitt Südkorea eine Wirtschaftskrise. Der im selben Jahr gewählte neue Präsident Kim Dae Jung, war der erste der sich mit der Staatsführung Nordkoreas, damals Kim Jong-Il, auseinandersetzte und ein Gipfeltreffen veranlasste. 1999 gelang es dem Land sich von den heftigen wirtschaftlichen Turbulenzen zu erholen, seitdem wird es als eines der Tigerstaaten Asiens angesehen.

Nordkorea (1953 bis 2012): Seit dem Herrschaftsantritt Kim II-Sungs 1945 arbeitete er an der Sicherung seiner unangefochtenen Führungsposition im Land. Nach und nach schaltete er direkt und indirekt seine Mitkämpfer aus. Schon Mitte der 60er Jahe wurde Kim Il-Sung in den nordkoreanischen Medien „Großer Führer“ genannt. Diese Bezeichnung war zu diesem Zeitpunkt ausschließlich in der internationalen nationalsozialistischen Bewegung Hitler und in der kommunistischen Lenin, sowie Stalin vorbehalten gewesen.

Durch die Unterstützung der Industrieproduktion mittels China und der Sowjetunion, konnte Nordkorea wieder auf die wirtschaftliche Leistung vor dem Krieg erreichen, dieser wirtschaftliche Aufstieg hielt jedoch nicht lange an.

Nach der Staatsgründung 1948 orientierte sich das Land zunächst stark an der Sowjetunion. In Folge des sowjetisch-chinesischen Konflikts bezog Nordkorea jedoch nach und nach Mitte der 60er Jahre eine dauerhafte, allumfassende neutrale Position. Trotz alledem ließ sich der nordkoreanische Führer stark von Mao Zedong beeinflussen. Er übernahm von ihm insbesondere das Festhalten an traditionellen Ideen des Kommunismus und das Konzept des Personenkults. In Folge der schwachen Leistung der Sowjetunion in der Kubakrise (1962), entfernte sich Nordkorea politisch von dem Land. Die direkte Reaktion auf dieses Verhalten war, dass die Sowjets das Land nicht weiter unterstützten. Jedoch war Nordkorea inzwischen wirtschaftlich so stark abhängig von dem Land, dass der Präsident gezwungen war ab 1995 eine Normalisierung der Verhältnisse zur UdSSR wiederherzustellen. Doch die systematisch politische und wirtschaftliche Abschottung der Führung Nordkoreas hat die direkte Folge, dass das Land seit Ende der 90er Jahre an einer schweren Versorgungskrise leidet.

Kim Il-Sung starb 1994. Nach der vom Staat verordneten Trauerzeit von drei Jahren übernahm Sohn Kim Jong-Il den Vorsitz der Nationalen Verteidigungskommission und den Posten des Generalsekretärs der Partei der Arbeit Koreas und führte nach dem gleichen Prinzipien wie sein Vater das Land. Der Präsidentenposten ist bis heute frei, Kim Il-Sung soll der „Ewige Präsident“ sein.

Kim Jong-il starb am 17. Dezember 2012. Zwei Tage später wurde sein Tod offiziell bekannt gegeben. Sein Sohn Kim Jong-Un wurde noch am selben Tag von der amtlich koreanischen Nachrichtenagentur als Nachfolger tituliert.

In den vergangenen tausend Jahren der koreanischen Historie entstanden immer wieder neue Staaten. Sie standen sich oft in starken und gewalttätigen Konflikten gegenüber. Dennoch hat sich eine einheitliche Kultur entwickeln und bis heute halten können. Die von den Chinesen übernommenen und in der Folgezeit zur koreanischen Schrift Hangeul weiterentwickelten Schriftzeichen und die gemeinsame koreanische Sprache, die von nahezu 80 Millionen Menschen gesprochen wird, sind nur zwei Beispiele. Zudem sind die buddhistische Religion und die konfuzianischen Sitten bis heute landesweit verbreitet. Auch wenn die Wirtschaft in Südkorea boomt und es langsam aber sicher das Profil eines westlichen Industriestaates gewinnt, bleiben die Traditionen in der Gesellschaft tief verwurzelt. So hat das geteilte Land doch noch eine friedliche Gemeinsamkeit. 

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Vom 17. bis zum 21. Juni 2012 war GT-Chefredakteur Norbert Gisder auf Einladung des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) in Südkorea. Mehrere Beiträge und zahllose Fotos sind Resultat dieser Kurzreise durch das Land im Wandel und zur Expo. Lesen Sie:

Korea zur Expo 2012 in Yeosu - Fotofeuilleton von Norbert Gisder 06/2012

Der Süden um Yeosu - das Leben bebt ... 06/2012

Expo-Stadt Yeosu - Küsten umspülen die Weltausstellung 06/2012

„Küsten“ im Deutschen Pavillon - die Laute der Wale und die Kraft der Gezeiten 06/2012

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Wie sich das Land teilte: die Geschichte Koreas 06/2012

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