Ukraine-Krieg ...
... eine Doku, die nicht von denen da oben diktiert wird, sondern von Sachkenntnis und Verstand. Lesen Sie:
"Putin ist böse. Schröder ist böse. Schlachtet sie!" 11-3-2022
Der Westen in der Falle – die beeindruckende Bilanz grüner Außenpolitik 8-3-2022
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Golf in GT - mit Werner Schwarz
Regelmäßig wird GT-Autor Werner Schwarz aus der Welt des Golfsports berichten. lesen
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Zernsdorfer kämpfen für ihre Rechte. Demokratisches Fenster nennen sie die aktuelle Kolumne ihrer Bürgerinitiative. Neu die Beiträge:
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Malta, ein Verbrecherstaat? Der Fall Daphne Caruana Galizia
Malta, ein Staat, den man boykottieren sollte. Ein Staat, der sich bestimmt nicht für Julian Assange einsetzt. Ein Staat, in dem die Menschenrechte de facto nicht existent sind. Ein Verbrecherstaat? Drei Jahre nach der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta zeigen die maltesischen Behörden noch immer kaum Engagement dabei, den Fall aufzuklären. lesen
US-Atombomben aus Deutschland abziehen
Zum Internationalen Tag für die vollständige Beseitigung von Atomwaffen am 26. September
Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung bei der atomaren Abrüstung endlich gerecht werden und, wie von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gefordert, den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland in die Wege leiten. Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags der UNO darf aus Deutschland nicht länger blockiert werden, zumal nur noch fünf Staaten fehlen, damit er in Kraft treten kann. lesen
Erdogan stoppen: Zur Behauptung des türkischen Präsidenten, gegen den IS vorgehen zu wollen, tatsächlich jedoch lediglich die Kurden zu bekämpfen, gibt es weltweit Kritik - die von den Nato-Verbündeten der Türkei weitgehend ausgeblendet wird. Das türkische Militär geht an der syrisch-türkischen Grenze gegen kurdische Flüchtlinge vor und verwehrt Opfern der Angriffe des IS die Einreise in die Türkei, während sich IS-Kämpfer dort weiter frei bewegen können. Die Kumpanei Merkels mit Erdoğan muss beendet werden. Das fordern nicht nur Gregor Gysi und Sevim Dagdelen in ihren Kommentaren. lesen
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Privacy Shield ist die neue Daten-Mogelpackung
Die ‚Safe Harbour‘-Nachfolgeregelung der EU Kommission kann die massenhaften Datenerhebungen und -nutzungen durch US-Behörden nicht im Ansatz verhindern und ist weder mit den europäischen Grundrechten noch mit der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vereinbar. Man kann deshalb nur hoffen, dass sie nicht lange Bestand haben wird. Sagt Jan Korte in seiner Analyse in GT. lesen
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Dauerstreit und Debatte in GT
Coca-Cola - Aus für 550 Familien
Syrien und der Krieg
TTIP - der Verrat
Jan Böhmermann - der Verrat II
Fracking - der Verrat III
SPD - der Chef-Umfaller
Paris - alles gut?
Gentechnik: lecker!
Wider den Leinenzwang
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Das neue Buch: "Glück im Schritt"
Die Neuauflage der Prosa-Klassiker von Norbert Gisder. Mit der Geschichte „Die Maske der Schönen“, der Novelle „Mars ruft Venus“ und dem Roman „Amok – oder: Die Schatten der Diva“ hat Norbert Gisder der Deutschen Belletristik drei große, schillernde Werke hinzugefügt, die in jedem ernst zu nehmenden, deutschen Feuilleton Beachtung gefunden haben. In einer Sonderedition gibt die Reihe GT-E-Books für Leser dieses Magazins alle drei Prosastücke in einem Sammelband unter einem schillernden, vieldeutenden Bild neu heraus. „Glück im Schritt“ lautet der metapherndichte Titel. mehr lesen
Gasthaus "Zur Byttna" - Straupitz im Oberspreewald
Das Gasthaus "Zur Byttna" an der Cottbuser Straße 28 in Straupitz hat einen eigenen, einen ganz unverwechselbaren Charme. Das liegt sicherlich an den Köchen, die beste Wildgerichte zaubern, den Beilagen das gewisse Etwas bei-zaubern und Arrangements präsentieren, bei denen schon der Anblick zu einer kulinarischen Kostbarkeit wird. Kein Wunder, dass die Gäste Anfahrten aus Berlin und Dresden nicht scheuen. Und wer nach dem Festmahl im Oberspreewald noch einen Tag bleiben will, dem helfen die Gästehäuser des schönsten Dorfes im Osten. lesen
Der neue Kleinwagen-König?
Praxistest Skoda Scala 1.6 TDI SCR Style - nie wieder bieder!
Der Nachfolger des glücklosen Sportback soll auf eine neue Stufe gehoben werden. Mit klarem Anspruch: Nie wieder bieder. Der Rapid war zu langweilig und zu viel Kleinwagen im Klein-klein. Der neue Scala soll die Stufenleiter emporklettern – mit neuem Design, neuem Anspruch und gar nicht mehr kleinwagengemäß. Schafft er das? Bleiben wir neugierig.
Von vorn wirkt der neue Scala eine halbe Nummer größer als der verblichene Sportback, denn die Designer haben den Grill verbreitert und etwas nach unten versetzt. Dazu kommen ausdrucksstärkere Scheinwerfer, die erstmals auch mit Voll-LED-Licht zu haben sind. Man muss deren Form nicht mögen, aber sie fallen auf im stilistischen Einerlei der Leuchten von Konkurrenzmodellen. In Verbindung mit der stärker konturierten Motorhaube sowie der neuen Frontschürze mit dem integrierten Spoiler wirkt der Scala gar nicht mehr kleinwagengemäß. Der wuchtige Grill zieht das vergleichsweise schmale Auto zudem optisch in die Breite. Geschickt gemacht! Und hinten gibt es jetzt auch LED-Leuchten; die C-förmigen Rücklichter sind Geschichte. In Verbindung mit dem erstmals angebrachten Skoda-Schriftzug auf der nach unten verlängerten Heckscheibe sorgen die neuen Design-Leuchten mit dynamischem Blink-Lauflicht, so wie bei Audi, für ein stämmigeres Heck. Und für ein – durchaus gewolltes – Sichtbarmachen eines neuen Selbstbewusstseins nach drei Jahren Entwicklungszeit und zwei Millionen Test-Kilometern des neuen Skoda Scala.
Dieser Wagen zeigt, was auf der Kleinwagenplattform MQB A0 des Volkswagen-Konzerns im Extremfall möglich ist. Gegenüber seinem Vorgänger ist der Scala um immerhin sechs Zentimeter auf 4,36 Meter Länge gewachsen und damit sogar eine Handbreit länger als das Urmaß in der Kompaktklasse, der VW Golf. Der Radstand hat zugelegt, zwischen den Achsen liegen jetzt 2,65 Meter Platz - ein Zentimeter mehr als der aktuelle Golf zu bieten hat! Der Scala ist ein waschechter Kompaktwagen. Mit dem zehn Zentimeter kürzeren VW Golf steht er zwar nicht in direkter Konkurrenz, dennoch drängt sich dieser Vergleich einfach auf. Denn der Scala ist dem Golf – zumindest in der noch aktuellen siebten Generation – in nahezu allen Kriterien überlegen. Ob vorn oder hinten, ob Raum für Kopf, Beine, Knie oder Ellbogen - der Bewegungsspielraum im klein-großen Škoda ist eine echte Überraschung. So luftig sitzt es sich in keinem anderen Wagen der so genannten Kleinwagen-Klasse. In seinem Fond reist man ähnlich opulent wie in einem viel größeren Octavia. Den Fondgästen gönnt Skoda jetzt mehr Komfort und bietet eine Sitzheizung für Reihe zwei an – noch nicht sehr häufig in dieser Klasse.
Bereits der Vergleich mit dem Plattformspender VW Polo zeigt den Raumgewinn im Scala. Vor allem im Fond wirkt sich der größere Radstand des Skoda - plus 9,8 Zentimeter gegenüber dem Polo - durch einen üppigeren Knieraum aus. Noch stärker sind die Unterschiede beim Kofferraumvolumen. Hier fasst der Skoda 467 bis 1410 Liter, während sich der Polo mit 351 bis 1125 Litern begnügen muss. Und selbst der aktuelle VW Golf hat mit 380 bis 1270 Liter deutlich weniger zu bieten als der „Kleinwagen“ aus Tschechien. Und gegen 350 Euro kann der Tscheche sogar seine Klappe elektrisch aufreißen; diesen Komfort können weder Polo noch Golf vorweisen!
Der Scala ist – ja, eine wichtige Besonderheit - der erste Skoda, der im Innenraum die vollkommen neue Designsprache der Tschechen sichtbar macht, die später auf andere Modelle übertragen werden soll: fließende Formen, reduzierter Stil, frei stehender Touchscreen in der Mitte, 6,5 Zoll sind Serie, gegen Aufpreis gibt es 8 oder 9,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Und der Schirm ist elegant und geschickt in das neu geformte Armaturenbrett integriert, wirkt nicht so aufgesetzt – so wie ein Fremdkörper. Hier haben die tschechischen Designer es viel besser gemacht als die Konkurrenz. Man kann auch ein 10,25 Zoll großes optionales virtuelles Cockpit bekommen, das sich individuell konfigurieren lässt. Unser Testwagen kam noch mit den normalen analogen Instrumenten. Na, und? Sie sind klar gezeichnet und dank scharfer und heller Hintergrundbeleuchtung sehr gut abzulesen. Natürlich können Apple- oder Android-Smartphones angeschlossen werden. Und als erster Skoda ist der Scala dank eingebauter e-SIM-Karte immer online. Doch Skoda hat eine „Überraschung“ eingebaut, über die auch der Autor gestolpert ist. Im Testwagen war der kleine Touchscreen montiert – ohne Navigationssystem. Na, macht nichts, denke ich – und will mein iPhone anschießen. Upps! Die USB-Buchse funktioniert nicht. Die Erklärung? Skoda hat bereits die neueren USB-C-Anschlüsse eingesetzt, und die benötigen nun mal auch USB-C-Kabel! Da half nur der Gang zum Elektronik-Discounter. Auch die Hinterbänkler brauchen für ihre Smartphones, die sie über zwei USB-Anschlüsse aufladen können, USB-C-Kabel. Neue schöne Welt.
Gut, zum Polo und mehr noch zum Golf muss der Scala auch jetzt einen gewissen Respektabstand in Sachen Materialqualität wahren. Doch der ist, zumindest bei unserem Topmodell Style, spürbar geringer geworden. Die Kunststoffe auf der Oberseite fühlen sich weich an, die Qualität der unterschäumte Materialien überzeugt. Und die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Alles ist sauber und knisterfrei zusammengefügt. Nur an der Unterseite der Armaturenlandschaft dominiert noch hartes Plastikmaterial, doch das ist bei Golf und Polo nicht anders. Die Style-Ausstattung gefällt mit Dekorleisten in Klavierlack und Kupfer gebürstet sowie mit verchromten Luftausströmern. Das neue Armaturenbrett baut sehr flach, damit hat man einen sehr freien Blick nach vorn.
Dank großer Türen steigt man bequem ein – und auch wieder aus. Schnell hat man seine optimale Arbeitsposition gefunden, denn Sportsitz und unten abgeflachtes Sportlenkrad wie bei Audi lassen sich jeweils in einem ausreichend großen Bereich verstellen. Erfreut stellt man beim „Rundumblick“ fest, dass dieses eher einem Kombi gleichende Auto sehr übersichtlich ist – ganz im Gegensatz zu manchen überstylten Modellen, die so um Eindruck schinden. Das hat dieser clever gemachte Tscheche gar nicht nötig, er wirkt auch so. Überraschenderweise haben sich auf meinen insgesamt 1700 Testkilometern viel mehr "Zuschauer" als gewöhnlich umgedreht. Der Scala mit seiner auffälligen Metalliclackierung Race Blau für 550 Euro und den außergewöhnlichen Aero-Alu-Rädern für nur 190 Euro fällt auf, ohne gleich marktschreierisch zu sein.
Und auch das ist typisch Skoda: Ohne langes Studium der Bedienungsanleitung findet man sich sofort zurecht. Bedienung und Infotainment sind einfach gut.
Doch auch der Scala muss trotz seines neuen Designanspruches der typische Skoda-Praktiker bleiben – mit solchen Gimmicks wie Taschenhaken an der Rücklehne. Sie lassen sich nach dem Umklappen der Lehnen abnehmen, damit die Ladefläche eben ist. Mit dem Eiskratzer, der nun auch das Reifenprofil messen kann. Mit einer superpraktischen Wendematte für den Kofferraumboden, womit der vor Schmutz geschützt ist. Für nur 50 Euro. Mit dem schon legendären Regenschirm in der Fahrertür. Und nicht zuletzt mit dieser pfiffigen Neuheit: Am Behälter für das Wischwasser unter der Motorhaube gibt es im Nachfüllstutzen jetzt einen ausklappbaren Trichter. Das erleichtert das Nachfüllen ungemein.
Wir haben den einzigen Diesel im Angebot getestet. Skoda glaubt, dass sich jeder fünfte Käufer für den 1,6 Liter großer Vierzylinder mit 115 PS entscheiden wird. Während andere Hersteller wie Renault beim neuen Clio, Toyota beim Yaris oder Hyundai beim i20 mittlerweile auf Selbstzünder in dieser Klasse verzichten, halten die Tschechen fest am durchzugsstarken, aber wegen der aufwendigen Abgasreinigung auch viel teureren Diesel. Dieser Selbstzünder ist heftige 2.950 Euro teurer als sein gleich starker Benzin-Bruder, und damit lohnt er sich nur für die so genannte Gilde der Vielfahrer – Kilometerfresser mit über 25.000 Kilometern Jahresfahrleistung. Ist der neue Scala ein solches Auto, mit dem man so viel Kilometer unter die Räder nehmen möchte? Eine spannende Frage, die unser Praxistest beantworten wird.
Ja, der 1.6 TDI ist ein Selbstzünder, doch das hört man nur in der Kaltstartphase. Da könnte der Vierzylinder den Dieselkraftstoff durchaus leiser verbrennen. Doch bereits nach wenigen Minuten ändert sich das akustische Bild. Der Diesel grummelt, ist zwar stets präsent, ohne jedoch zu nerven. Das passt! Bei Geschwindigkeiten über 150 km/h überlagern die Abroll- und Windgeräusche sogar die Arbeitsäußerungen des Dieselmotos. Er entwickelt seine Leistung angenehm homogen und präsentiert sich damit als Langstreckenläufer, der sich im Drehzahlbereich um die 2000 bis 2500 Touren richtig wohl fühlt und freudig seine Leistung bereit stellt. Schon von unten heraus liefert er viel Schubkraft, und beim Zwischensprint sowie bei Überholvorgängen hat man nie das Gefühl, untermotorisiert zu sein. Sein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern liefert der Motor zwischen 1.500 und 2.750 Umdrehungen pro Minute. Hohe Drehzahlen mag er nicht, und er braucht sie auch nicht. Seine Maximalleistung erreicht der 1,6 Liter bereits bei 3500 Umdrehungen pro Minute, für einen Diesel ein niedriges Drehzahlniveau. Das serienmäßige Start-Stopp-System funktioniert tadellos.
Bei den Fahrleistungen muss sich der Diesel-Scala nicht vor der Konkurrenz verstecken: In 10,1 Sekunden ist aus dem Stand die Tempo-100-Marke erreicht, und erst bei 202 km/h egalisieren sich Vortrieb und Luftwiderstand.
Der größte Vorzug des Selbstzünders ist seine Effizienz: Angegeben ist ein kombinierter Verbrauch nach dem neuen WLTP-Messzyklus von 4,2 Litern pro 100 Kilometer. Im Alltag sind wir diesen Motor mit einem realen Verbrauch von 4,3 Litern gefahren, sehr oft im Eco-Modus. Am angenehmsten fuhr sich das Auto im Geschwindigkeitsbereich von 80 bis 140 km/h. Das ist auch der Bereich, in dem die geringste Menge Diesel durch die Schläuche rauscht. Auf der obligatorischen Sparrunde waren es gar sensationelle 3,7 Liter. Selbst sehr flottes Vorankommen auf der Autobahn macht diesen Vierzylinder nicht zum Säufer, mit Verbrauchswerten um die sechs Liter kann man mehr als zufrieden sein. Mit dem vergleichsweise großen 50-Liter-Tank sind bei einem ermittelten Testverbrauch von 4,3 Liter pro 100 Kilometer Nonstopp-Fahrten von über 1100 Kilometern möglich! Und mit dem zwölf Liter großen AdBlue-Zusatztank für den SCR-Katalysator – der Diesel erfüllt die scharfe Euro6 d-Temp-Norm – sind wenigstens 10.000 Kilometer drin. Aber auch dieser Verbrauch richtet sich stark nach der Fahrweise.
Das Sahnestück des Antriebs ist zweifellos das hervorragende 7-Gang-DSG-Getriebe, das nach einigen Kinderkrankheiten jetzt endlich nahezu problemlos funktioniert. Es ist seinen Aufpreis von 1800 Euro wert. Der Automat liefert blitzschnelle Schaltvorgänge, die zudem kaum spürbar sind. Dabei dürfte die Getriebe-Elektronik sogar über hellseherische Fähigkeiten verfügen, denn in dem Moment, wo man sich einen Schaltvorgang wünscht, ist dieser auch schon erledigt. Man fährt stets im richtigen Gang, um schnell und zugleich effizient voran zu kommen. Die Ruckeleinlagen der Vergangenheit sind Geschichte.
Die geglückte Kombination aus durchzugsstarkem Diesel und nun endlich nahezu perfekt schaltender Doppelkupplungsautomatik mit ihren sieben Gängen und damit weit gefächertem Übersetzungsbereich macht nicht nur Freude, sondern ist auch ein wesentlicher Garant dafür, dass dieser vermeintliche Kleinwagen ohne Frage zum Kilometerfresser taugt. Ich habe dies bei einer 540-Kilometer-Nonstoppfahrt ausprobiert – und bin voll des Lobes.
Mit seinem Fahrkomfort und seiner Fahrsicherheit kann der „Kleinwagen“ Scala selbst in der nächst höheren Kompaktklasse ein durchaus gewichtiges Wörtchen mitreden. Selbst bei Tempo 210 laut Tacho bleibt dieser Skoda ruhig und souverän. Von Hektik keine Spur, er bleibt stoisch in der Spur - und ist von einem Kleinwagen so weit entfernt wie Donald Trump von einem Politiker von Format. Dass auch bei zügiger Gangart die gelungene Fahrwerksabstimmung ein hohes Sicherheitspotenzial birgt, liegt nicht zuletzt am adaptiven Sportfahrwerk inklusive Sportmodus mit ventilgesteuerten adaptiven Stoßdämpfern, die zwei einstellbare Modi erlauben, welche unser Testwagen für 390 Euro extra an Bord hat. Wer sich dafür entscheidet, kann per Knopfdruck bestimmen, ob es sportlich oder komfortabel vorwärts gehen soll. Die Unterschiede sind deutlich spürbar. Die Karosserie ist 15 Millimeter tiefer gelegt, Federn und Dämpfer entsprechend straffer abgestimmt. Der Komfort bewegt sich zwar eher auf der sportlichen Seite, ein knallharter Hund ist der Scala jedoch nicht.
Dass stundenlanges Fahren nicht zur freudlosen Angelegenheit ausartet, liegt auch an den vorzüglichen Sportsitzen mit integrierter Kopfstütze, welche Teil des 490 Euro teuren Ausstattungspakets Dynamic sind. Zusätzlich gehören dazu ein Multifunktionslenkrad im Sportdesign, Edelstahlpedale und ein schwarzer Dachhimmel. Mithin ein fairer Gesamtpreis. Die Autohold-Funktion ist serienmäßig; sie hält das Auto zeitlich unbegrenzt an Steigungen fest, ein echter Komfortgewinn.
Insgesamt überzeugt der Scala mit seinem sicheren Fahrverhalten Der Geradeauslauf ist vorbildlich, auch bei Spurrillen hält der Skoda zuverlässig die Spur. Der lange Radstand lässt den Tschechen gelassen über Wellen gleiten, die straffen Federn schaukeln das Auto nicht unnötig auf; dennoch ist der Federungskomfort trotz sportlicher Auslegung noch angenehm. Dieser Kombi der besonderen Art, ähnlich dem Sportback von Audi, reagiert spontan auf Lenkbefehle. Der Scala ist serienmäßig mit der elektronischen Querdifferenzialsperre (XDS+) ausgestattet. Sie bremst das kurveninnere Rad selektiv ab, falls es durchzudrehen droht und erhöht damit die Fahrstabilität. Dieser „Kleinwagen“ fährt sich so souverän wie ein Kompaktauto. Provokant formuliert: Der neue Skoda Scala ist der clevere VW Golf!
Und die Preise? Auch die sind selbstbewußt wie das Auto geworden, und mittlerweile haben auch sie Kompaktklasse-Niveau erreicht. Der Basispreis des Scala Style 1.6 TDI mit Siebengang-DSG beträgt schon 28.150 Euro. Hinzu kommen bei dem voll ausgestatteten Testwagen noch Extras im Wert eines Kleinwagens, nämlich exakt 7.254 Euro. Macht unterm Strich 35.404 Euro. Dafür erhält man jedoch das Komplettprogramm der Kompaktklasse an Komfortextras sowie einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen, welche in der Kleinwagenklasse noch längst nicht alle angekommen sind. So auch mit einem 730 Euro teuren Extra wie dem schlauen Sonnendach, das fast über die die gesamte Dachlänge reicht. Sein Clou: Es öffnet und schließt jeweils von hinten, da können die Sprösslinge noch in den Himmel schauen, ohne dass der Fahrer gestört wird.
So auch mit besonderen Alu-Rädern. Die schwarz-grauen 17-Zoll-Felgen im außergewöhnlichen Aero-Scheiben-Design für nur 190 Euro extra sehen viel größer aus als sie tatsächlich sind – das macht richtig was her.
Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, für den hat Skoda nun auch etwas zu bieten: Der Scala mit 95 PS starkem Dreizylinder-Benziner ist bereits ab 17.350 Euro zu haben und mit allen Ausstattungsstufen kombinierbar. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 188 km/h, der Standardspurt gelingt in 10,9 Sekunden. Den Durchschnittsverbrauch gibt Skoda mit glatt fünf Litern Super E10 an.
Offen für Neues zu sein, heißt auch für den Autor, Altbekanntes über Bord zu werden – und einfach mal eine anderen Darstellung für den Praxistest zu wagen. Zum Beispiel mit einem Zitat von Skoda darin: “Leben heißt Veränderung. Und jede Herausforderung, die wir im Leben annehmen, ist eine Stufe, die uns auf einen neuen Weg führt. Inspiriert von Menschen, die ihrem eigenen Antrieb folgen, um diese Stufen zu nehmen, haben wir unserem neuen Modell den Namen SCALA gegeben – das lateinische Wort für „Stufe“. Weil es nicht nur ein Fahrzeug für jeden Tag ist. Sondern auch eines für all unsere Ziele, zu denen uns Neugier, Begeisterung und Leidenschaft führen.“
Fazit: Die Ingenieure in Mlada Boleslav haben alle Register gezogen und auf dieser KLeinwagenbasis das größtmögliche Auto entwickelt
Um auf die oben gestellte Frage zurückzukommen - nein, der neue Scala ist nicht der neue Kleinwagen-König. Eher der neue Kleinwagen-Kaiser! Oder korrekt: Der neue Kompaktwagen-Herzog. Denn für die Kleinwagenklasse ist er schon zu groß geworden, weil die Tschechen die (begrenzten) Möglichkeiten der konzerneigenen A0-Plattform für Kleinwagen in ihrer bewährt-speziellen Art über die Maßen ausgereizt haben. Hierfür haben die Ingenieure in Mlada Boleslav alle Register gezogen und auf dieser KLeinwagenbasis das größtmögliche Auto entwickelt. Mit seinen Maßen und seinem Raumangebot reicht es bereits in die nächst höhere Kompaktklasse rein – und konkurriert nunmehr sogar mit einem VW Golf! Dieser neue Tscheche hat nicht die nächste Stufe der (Erfolgs-)Leiter erklommen, sondern diese quasi gleich überstiegen. Allerdings auch bei den Preisen bewegt er sich nunmehr im Kompaktklasse-Bereich. Die 30000-Euro-Schwelle ist rascher erreicht als mancher nach dem Studium der Preisliste befürchtet hat. Wie die Skoda-Stammkundschaft auf diese neue (Preis-)Strategie reagieren wird, muss abgewartet werden. Die Zeit der Schnäppchen ist bei Skoda längst vorbei, es hat schon die Zeit der gehobenen Preise begonnen.
Und auch umwelttechnisch geht es weiter hoch auf der Stufenleiter: Skoda soll grüner werden, deshalb wird es nicht nur vom kleinen Citigo das erste reine Elektroauto von Skoda geben, sondern vom Scala auch eine Erdgas-Version. Der Scala G-Tec nutzt hier die Konzerntechnik. Mit dem neuen CNG-Modell bieten die Tschechen eine Alternative zu den klassischen Benzin- und Dieselmotoren an. Der neue Erdgasmotor für Skodas Kompaktmodell lässt sich mit allen bisherigen Ausstattungslinien kombinieren.
Lediglich der G-Tec-Schriftzug auf der Heckklappe enttarnt den Scala als Erdgas-Auto.
Im Scala steckt viel Seat-Technik. Wie Ibiza und Arona TGI, besitzt der Scala einen 90 PS starken Einliter-Dreizylindermotor, der bis zu 160 Newtonmeter Drehmoment zu bieten hat. Das kleine Aggregat ist bivalent ausgelegt, kann also mit Erdgas oder Benzin betrieben werden. Die drei Erdgastanks fassen zusammen 13,8 Liter komprimiertes Gas, mit denen der Tscheche bis zu 410 km weit kommen soll. Als Reservekraftstoff dient Superbenzin, das in einem Neunlitertank auf seinen Einsatz wartet. Daraus ergibt sich laut Hersteller eine Gesamtreichweite von 630 Kilometern. Marktstart für den Scala G-Tec soll noch im Herbst 2019 sein. Ob es hingegen eine potenzstarke R-Version vom Scala geben wird, steht noch in den Sternen. Doch wir sollten auf Überraschungen gefasst sein.
PS. Dieser Diesel, so gut er sich auch im Test präsentierte, ist allem Anschein nach ein Auslaufmodell. VW-Chef Herbert Diess erklärt laut Handelsblatt: „Der Diesel wird mit der Zeit aus dem Polo-Segment verschwinden, weil die Abgasreinigung einfach immer teurer wird.“ Den Diesel sieht der VW-Chef in Zukunft nur noch als Antriebsquelle für SUVs, große Kombis, Vans und Limousinen. Diesel mit kleinen Hubräumen wolle VW nicht mehr entwickeln, „eine nächste Generation des 1,6-Liter-Diesels gibt es wahrscheinlich nicht“.