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"Putin ist böse. Schröder ist böse. Schlachtet sie!" 11-3-2022
Der Westen in der Falle – die beeindruckende Bilanz grüner Außenpolitik 8-3-2022
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Malta, ein Verbrecherstaat? Der Fall Daphne Caruana Galizia
Malta, ein Staat, den man boykottieren sollte. Ein Staat, der sich bestimmt nicht für Julian Assange einsetzt. Ein Staat, in dem die Menschenrechte de facto nicht existent sind. Ein Verbrecherstaat? Drei Jahre nach der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta zeigen die maltesischen Behörden noch immer kaum Engagement dabei, den Fall aufzuklären. lesen
US-Atombomben aus Deutschland abziehen
Zum Internationalen Tag für die vollständige Beseitigung von Atomwaffen am 26. September
Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung bei der atomaren Abrüstung endlich gerecht werden und, wie von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gefordert, den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland in die Wege leiten. Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags der UNO darf aus Deutschland nicht länger blockiert werden, zumal nur noch fünf Staaten fehlen, damit er in Kraft treten kann. lesen
Erdogan stoppen: Zur Behauptung des türkischen Präsidenten, gegen den IS vorgehen zu wollen, tatsächlich jedoch lediglich die Kurden zu bekämpfen, gibt es weltweit Kritik - die von den Nato-Verbündeten der Türkei weitgehend ausgeblendet wird. Das türkische Militär geht an der syrisch-türkischen Grenze gegen kurdische Flüchtlinge vor und verwehrt Opfern der Angriffe des IS die Einreise in die Türkei, während sich IS-Kämpfer dort weiter frei bewegen können. Die Kumpanei Merkels mit Erdoğan muss beendet werden. Das fordern nicht nur Gregor Gysi und Sevim Dagdelen in ihren Kommentaren. lesen
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Privacy Shield ist die neue Daten-Mogelpackung
Die ‚Safe Harbour‘-Nachfolgeregelung der EU Kommission kann die massenhaften Datenerhebungen und -nutzungen durch US-Behörden nicht im Ansatz verhindern und ist weder mit den europäischen Grundrechten noch mit der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vereinbar. Man kann deshalb nur hoffen, dass sie nicht lange Bestand haben wird. Sagt Jan Korte in seiner Analyse in GT. lesen
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Dauerstreit und Debatte in GT
Coca-Cola - Aus für 550 Familien
Syrien und der Krieg
TTIP - der Verrat
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Paris - alles gut?
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Wider den Leinenzwang
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Das neue Buch: "Glück im Schritt"
Die Neuauflage der Prosa-Klassiker von Norbert Gisder. Mit der Geschichte „Die Maske der Schönen“, der Novelle „Mars ruft Venus“ und dem Roman „Amok – oder: Die Schatten der Diva“ hat Norbert Gisder der Deutschen Belletristik drei große, schillernde Werke hinzugefügt, die in jedem ernst zu nehmenden, deutschen Feuilleton Beachtung gefunden haben. In einer Sonderedition gibt die Reihe GT-E-Books für Leser dieses Magazins alle drei Prosastücke in einem Sammelband unter einem schillernden, vieldeutenden Bild neu heraus. „Glück im Schritt“ lautet der metapherndichte Titel. mehr lesen
Gasthaus "Zur Byttna" - Straupitz im Oberspreewald
Das Gasthaus "Zur Byttna" an der Cottbuser Straße 28 in Straupitz hat einen eigenen, einen ganz unverwechselbaren Charme. Das liegt sicherlich an den Köchen, die beste Wildgerichte zaubern, den Beilagen das gewisse Etwas bei-zaubern und Arrangements präsentieren, bei denen schon der Anblick zu einer kulinarischen Kostbarkeit wird. Kein Wunder, dass die Gäste Anfahrten aus Berlin und Dresden nicht scheuen. Und wer nach dem Festmahl im Oberspreewald noch einen Tag bleiben will, dem helfen die Gästehäuser des schönsten Dorfes im Osten. lesen
Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Alljährlich, Anfang Juli, erleben wir via TV und Printmedien, dass in der britischen Provinz Nordirland am 12. Juli der "protestantische" Feiertag "Der Zwölfte" begangen wird. Dann ist auch der Tag der Parademärsche des Oranierordens gekommen. Und mit ihm die Meldungen über heftige Straßenschlachten und blutige Ausschreitungen.
Die Marschroute führt traditionell durch ein katholisches Wohngebiet und dessen Anwohner bestehen darauf, dass die Oranier mit ihnen über die Parade verhandeln. Aber seit wann stellen Besiegte Forderungen an den Sieger? Dieser braucht aber nur auf das ihm von Gott gegebene Recht zu verweisen.
Der Marsch zur idyllisch gelegenen Kirche wird von britischen Flaggen begleitet, und gibt eigentlich ein recht farbenfrohes Bild ab. Dabei sind sich die Marschierer ihrer Würde bewusst: orangefarbene Schärpen, Melonenhüte und weiße Handschuhe. Mit diesen Umzügen gedenken die Mitglieder des protestantischen Oranierordens des Sieges König Williams von Oranien über den katholischen König Jakob (James II.) im Jahre 1690 in der Schlacht am Fluss Boyne. Schon im Jahre 2001widmete die Süddeutsche Zeitung dem Marsch eine halbe Seite unter dem Titel "Tausende Soldaten sichern Oranier-Märsche" und berichtet von kilometerlangen Stacheldrahtbarrieren und der Blockierung der katholischen Garaghy-Road durch eine Stahlwand. Regelmäßig eskaliert die Gewalt auf dem Marsch von Drumcree in die Stadt Portadown.
Bereits in der Nacht auf den Feiertag nahmen in diesem Jahr die Übergriffe zu und am Morgen stießen „Militante Katholiken“, so die Neue Züricher Zeitung, „entlang der sogenannten Friedenslinie mit der Polizei zusammen, die mit ihrer Präsenz den katholischen Westen Belfasts schützen will. Dabei wurden 22 Polizisten verletzt.“(1)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Am Tag marschierten die "protestantischen" Traditionalisten durch Belfasts Straßen. „Sie grölen Kriegslieder, schwenken ihre Fahnen und hauen auf die mitgebrachten Pauken.“
Neben dem Bild findet der SZ-Leser den aufklärenden Text für den Konflikt:
„Genau 321 Jahre ist es her, dass der protestantische König Wilhelm III. seinen Schwiegervater und katholischen Rivalen James II. in einer Schlacht am irischen Fluss Boyne besiegte. Das Gedenken an den Kampf stellt jedes Jahr den labilen Frieden in Nordirland auf die Probe.“Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.(2)
Von der darauffolgenden Nacht meldete der SPIEGEL aus Belfast heftige Ausschreitungen und stundenlange Straßenschlachten: „Etwa 200 nationalistische Katholiken, viele von ihnen vermummt, strömten zu den Krawallen in den engen Straßen des Viertels Ardoyne im Norden von Belfast. Steine, Molotow-Cocktails und Ziegel trafen die Polizisten.“ (3)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Dazu wurde der Artikel mit nachfolgendem Video unterlegt.Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts. „Katholiken liefern sich Straßenschlacht mit Polizisten“ in spiegel-online vom 13. Juli 2011 unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,774095,00.html
Der unkritische Leser von SZ, SPIEGEL oder NZZ könnte nun geneigt sein, die Vorgänge in Nordirland als eine archaische Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten zu sehen.
Aber auch wenn es zunächst so scheinen mag, handelt es sich hier um mehr als einen über dreihundert Jahre alten Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken.
Doch was sind die Hintergründe?
Um diese zu erkennen, muss zurück bis in das 5. Jahrhundert (n.Chr.) geblendet werden.
Die angel-sächsisch-normannischen Wurzeln
Von der einst stolzen und nach Abzug der Römer schutzlosen Provinz Britannia fühlten sich zur Mitte des 5. Jahrhunderts besonders Germanen angelockt. Sie kamen in Scharen: „Wilde, mit dem fürchterlichen Namen der Sachsen, gehasst von Mensch und Gott“, wie der Mönch Gildas im Jahr 540 niederschrieb.(4)
Den eindringenden Horden vom Festland hatte die keltisch-christliche Urbevölkerung Britanniens nichts entgegenzusetzen. Schlacht um Schlacht ging verloren. Die Einwanderer eroberten das britische Tiefland und setzten sich im gesamten Osten und Süden fest.Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts. (5) Bald beherrschten die Angelsachsen die romanisierte Bevölkerung keltischen Ursprungs. Während kleinere Gruppen auf den Kontinent aus wanderten und sich dort auf Dauer in der Bretagne niederließen, behauptete die keltische Urbevölkerung ihre Selbständigkeit nur in Randzonen (Wales, Cornwall).Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts. (6) Die keltischen Verwandten auf der westlich gelegenen Nachbarinsel waren inzwischen ebenfalls christianisiert worden.
Ab 866 n. Chr. begannen dänische und norwegische Wikinger - die als Nordmänner Furcht und Schrecken verbreiteten – England und Nordfrankreich konzentriert anzugreifen und planmäßig zu erobern.
Am frühen Morgen des 28. September 1066 landete rund um die Pensey-Bay unweit Hastings eine stattliche Flotte mit 7.000 Kriegern. Sie wurde angeführt vom 38jährigen Wilhelm – Herzog der Normandie und Thronprätendenten von England. Dank seines Siegeszuges bekam Wilhelm später den Beinamen "der Eroberer". Wilhelm hatte dem Papst Alexander II. versprochen, England von Gott und dem heiligen Petrus zum Lehen zu nehmen und der Kirche Gehorsam zu erweisen.
Mit der Krönung Wilhelms am Weihnachtstag 1066 in Westminster begann vorerst die Zeit der Fremdherrschaft und Unterdrückung für die angelsächsische Unterschicht. (7)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Die alte englische Ordnung ersetzte Wilhelm der Eroberer schnell und gründlich durch das normannische System. Ein ganzes Netz von Zwingburgen legte sich über das gesamte Land.
Ungeachtet dessen wurde die alte einheimische, keltische Dynastie in Wales fast ausgerottet. Deren Fürstentitel trägt seitdem der englische Thronfolger. Im schottischen Hochland hielt sich ebenfalls das Keltentum und führte seinen verwegenen Kampf gegen den Macht- und Lehenanspruch der Anglo-Normannen.
Irland im Visier der Anglo-Normannen
In diesen Kampf sahen sich die Iren seit der ersten normannischen Invasion im Jahre 1169 verwickelt. Im Jahr 1172 setzte der anglo-normannische König Heinrich II. mit seinen Baronen und einer starken Armee nach Irland über. Nach Eroberung der Ostküste Irlands (pale), wurde den freiheitsliebenden Iren das Feudal- und Rechtssystem des Siegers übergestülpt – völlig inakzeptabel für die im Clan-Verband lebenden Iren. Dieser Feldzug ging auf die Bulle "Laudabiliter" von Papst Hadrian IV. zurück. Bereits 1154 hatte dieser erste und einzige englische Papst der Geschichte, Irland als Lehen König Heinrich II. übertragen. Und diese Kämpfe begannen nicht als Religionskriege, sondern hatten ausschließlich Eroberungs- und Unterdrückungscharakter.
Von Anfang an lässt sich die Form der anglo-normannischen Herrschaft höchstens mit der Landnahme in Nordamerika vergleichen. Hier wie dort sah sich die einheimische Bevölkerung Vertreibung, Massenmord, Kulturzerstörung und Unterdrückung ausgesetzt. Für beutegierige Abenteurer erwies sich Irland als dankbares Opfer. Die gesamte Eroberung der Nachbarinsel sollte jedoch fehlschlagen.
Bis 1534 gab es auf der irischen Insel zwischen Herrschern und Beherrschten keinen religiösen Gegensatz. Erst als Heinrich VIII. die Ehe mit Katharina von Aragon lösen wollte, und der Papst seine Zustimmung verweigerte, kam es zum Bruch mit Rom.
Heinrich VIII. gründete eine unabhängige Staatskirche, deren Oberhaupt er selbst wurde (Supreme Act 1542). Aus ihr ging die bis heute in Großbritannien vorherrschende Anglikanische Kirche hervor. Ihre reformierte Lehre ist nicht einheitlich und der Ritus durch das "Book of Common Prayers" stark katholisch geprägt.Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts. (8) Protestantisch nennt sich jedoch keine der verschiedenen englischen Kirchen.
Mit der Ernennung Heinrichs VIII. zum König von Irland (1541) fanden die Eroberungen einen vorläufigen Höhepunkt, der nur noch durch die Strafzüge des englischen Diktators Oliver Cromwell eine Steigerung erfuhr. So wurden am 11. September 1649 nach der Einnahme von Droghedas sämtliche Einwohner umgebracht oder deportiert.
Mit der Gründung der ersten Überseekolonie in Jamestown/Virginia (1607) fällt auch die systematische Besiedelung der nördlichen Provinz Ulster durch anglikanische Engländer. Diese Besiedlung, "Plantation of Ulster" genannt, führte innerhalb relativ kurzer Zeit zur Enteignung der irischen Bevölkerung zugunsten der neuen Siedler. In der Folge kam es immer wieder zu Aufständen seitens der Iren. Diese brachten allerdings keine Verbesserung, sondern führten nur zu einer weiteren Entrechtung.
In der Folge wurden von den anglo-normannischen Zwingherren zahlreiche Gesetze erlassen, welche die wirtschaftliche Entwicklung hemmten und zur Verarmung eines Großteils der Bevölkerung führte. So gab es ein Handelsverbot mit britischen Kolonien und ein Exportverbot für Vieh.
Im Jahre 1695 wurde die sogenannten Strafgesetze (Penal Laws) erlassen. Diese richteten sich in unterschiedlichem Maße gegen alle Konfessionen außer der anglikanischen. Es folgte 1801 das Unionsgesetz (Act of Union), welches Irland in das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland eingliederte, das irische Parlament auflöste und die Bevölkerung mit Gewalt und Verelendung niederhielt.
Wirtschaftlich gesehen, fungierte Irland um die Wende zum 20. Jahrhundert als Agrarkolonie Londons, während die industrielle Revolution hauptsächlich die nordöstlichen Regionen um Derry und Belfast erfasste. In dieser Zeit nimmt auch die Forderung nach voller Unabhängigkeit immer stärker zu. Mitten im Ersten Weltkrieg, zu Ostern 1916, wurde die Unabhängige Irische Republik ausgerufen. Die folgende bewaffnete Erhebung wurde von London gewaltsam unterdrückt. Doch der Bürgerkrieg schwelte weiter. Nach dem anglo-irischen Krieg fand 1921 die Teilung Irlands in die Republik Irland und Nordirland statt.Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Nordirland wurde zwar nominal selbständig, wurde aber von den verfeindeten Parteien als englischer Brückenkopf gesehen. Die Gesellschaft Nordirlands teilte sich in meist nichtkatholische britische Unionisten oder Royalisten, die unter britischer Herrschaft wollten, während die meist katholischen nordirischen Republikaner das Ziel einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland verfolgen. Die Angst davor führte schon 1922 zu drakonischen Strafgesetzen, die jegliche republikanische Agitation im Keim erstickten.
Mitte der 60ziger Jahre erhielt der Konflikt durch die Aufstellung der "Ulster Volunteer Forde" (UVF) neuen Auftrieb. Diese illegale, loyalistische und paramilitärische Organisation wurde von einigen radikalen "Protestanten" gegründet, die an eine Wiederbelebung der IRA aufgrund des 50. Jahrestages des Osteraufstandes glaubten.
Als tragischer Tag ging der 30. Januar 1972 in die irische Geschichte ein. An diesem Sonntagmorgen fand in Derry/Nordirland eine Demonstration für mehr Bürgerrechte der katholischen Bevölkerung Nordirlands statt. Neue Gesetze gestatteten die Internierung katholischer Bewohner der Provinz ohne konkreten Verdacht. Um Ausschreitungen vorzubeugen, zeigte das britische Militär in großer Zahl Präsenz. Dann fielen Schüsse und Fallschirmjäger eröffnen ohne ersichtlichen Grund das Feuer auf die unbewaffneten Demonstranten. 13 Menschen sterben noch auf der Straße, 14 werden verletzt. Das Massaker ist der traurige Höhepunkt des seit langem schwelenden Nordirlandkonfliktes. Zornige und bestürzte Iren stürmen die britische Botschaft in Dublin und setzen sie in Flammen, die IRA verübt in der Folgezeit mehrere Vergeltungsanschläge, der Konflikt ist ein weiteres Mal eskaliert.
Die Ereignisse des 30. Januars 1972 führten zu weiteren Gewaltexzessen von beiden Seiten und machten das Jahr zum blutigsten des Nordirlandkonflikts. Als erste Reaktion setzen die katholischen Iren die britische Botschaft in Dublin in Brand. Später rächte sich die "Irisch-Republikanische Armee" (IRA) mit zahlreichen Anschlägen. Eine erste Untersuchung im April 1972 sprach die Armeeführung und die beteiligten Soldaten, auf deren Seite es keine Opfer gab, von aller Schuld frei. Nicht nur Augenzeugen bezweifelten die Neutralität der Untersuchungskommission. Da die Angehörigen der Opfer nicht locker ließen, beauftragte Premierminister Tony Blair 1998 eine weitere Kommission mit der Untersuchung der Geschehnisse. Deren Ergebnis liegt bis heute nicht vor. Britische und irische Künstler wie John Lennon, Paul McCartney, und die Rockgruppe U2 haben den "Bloody Sunday" (zu deutsch: Blutiger Sonntag) musikalisch verarbeitet. (9)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Wegen der immer heftigeren Eskalation der Gewalt im Jahr 1972 wurde Stormont, das Parlament Nordirlands, entmachtet und später aufgelöst. Nordirland wurde somit nach über 50jähriger Selbstregierung ab dem 24. März 1972 von London aus durch einen Nordirland-Minister (Direct Rule) Regiert.Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Der Nordirlandkonflikt ist mehrdimensional.
Wie bei der Besiedlung Nordamerikas wurden auch in Irland die britischen Kolonisten in dem Glauben gestärkt, ein von Gott auserwähltes Volk zwecks Kultivierung des von Rückständigkeit geplagten Siedlungsgebietes zu sein. In der Tat befinden sich heute ein Großteil des Landeigentums, des Industriekapitals und der politischen Macht in den Händen der britischen Einwanderer. Dieses diffuse Überlegenheitsgefühl lässt sich auch in den aktuellen Bildern finden.
Bei dem jahrhundertealten Konflikt handelt es sich um einen Identitäts- und Machtkampf zwischen zwei Bevölkerungsgruppen, der vor allem ökonomisch und sozial motiviert ist:
Arbeiter und Bauern vs. agrarisches und industrielles Kapital,
Unterprivilegierte vs. Privilegierte
Für den verstorbenen Historiker Francis S. L. Lyons prallen hier Kulturen und nicht Konfessionen aufeinander. (10)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.
Dabei stellen sich diese Konfessionen – im Allgemeinen recht griffig als katholisch beziehungsweise als protestantisch bezeichnet – bei näherer Betrachtung zumindest in letzterem Falle als eine bunte Mischung heraus. Hier finden sich Angehörige der anglikanischen "High Church" genauso wie Anhänger des (illegal) ordinierten Ian Paisley, seines Zeichens Presbyterianer. Und das sind nur zwei der mehreren Dutzend verschiedener protestantischer Gruppierungen zu nennen, die sich hier auf dem Brückenkopf tummeln und die sich trotz aller Unterschiede als Einheit gegenüber den Katholiken fühlen. (11)
Inspiriert von Dr. Martin Luther Kings friedlicher Bürgerrechtsbewegung aus den USA und den Studenten-Protesten in Europa, wurde 1967 die nordirische Bürgerrechtsbewegung Northern Ireland Civil Rights Association (NICRA) gegründet. Auf der anderen Seite entstanden die ehemals Royal Ulster Constabulary (RUC), und das Ulster Defence Regiment (UDR). Damit waren Gewalttätigkeiten vorprogrammiert. Eine Reihe offizieller Untersuchungen wie zum Beispiel der Stevens-Report 2003Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts. (12) wies seit Mitte der 1980er Jahre nach, dass es immer wieder zur direkten Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsorganen und loyalistischen Todesschwadronen gekommen war.
Mit dem britischen Militär kooperierende Agenten verübten auch illegale Tötungen von vermeintlichen IRA-Sympathisanten, etwa dem Rechtsanwalt Patrick Finucane 1989. (13) Daher wurde die Vorgehensweise der protestantisch/britischen Seite zum Teil als Schmutziger Krieg (Dirty War) bezeichnet. (14)
Ein ehemaliges Mitglied der Elitetruppe des "Special Air Service" (SAS), Paul Bruce, gibt erschütternde Einblicke in die Rolle der SAS während der erbittersten Phase des NordirlandkonfliktesDie tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts.. (15) Seine mit schonungsloser Offenheit erzählte Geschichte stellt eine vernichtende Anklage der britischen Regierung dar. Die Aufgabe seines verdeckt agierenden Vier-Mann-Trupps war es, die IRA zu destabilisieren, deren Mitglieder zu liquidieren und durch eigene Anschläge die IRA zu Gegenmaßnahmen herauszufordern. Für seinen Dienst in Nordirland wurde Paul Bruce der "General-Service-Orden" verliehen, das war natürlich noch vor seiner mutigen Veröffentlichung.
In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 2007 beendete die britische Armee nach 38 Jahren ihren Einsatz in Nordirland. Im Rahmen der "Operation Banner", die im Zug der Unruhen des Jahres 1969 begonnen hatte, waren insgesamt 300.000 Soldaten im Einsatz gewesen. Um Mitternacht (Ortszeit) übernahm die Polizei wieder die alleinige Verantwortung für die Innere Sicherheit und der Großteil der Militärangehörigen wurde abgezogen. (16)
Die düstere Bilanz im Lauf von drei Jahrzehnten: rund 3.500 Menschenleben (17)Die tiefen Wurzeln des Nordirland-Konflikts., unzählige Verletzte und Traumatisierte. Dazu Menschenrechtsverletzungen und kriminelle Handlungen der Regierenden.
38 Jahre beteiligten sich somit NATO-Soldaten auf dem Territorium der NATO an einem brutalen Bürgerkrieg. In diesem Unterdrückungskrieg blieben die Menschenrechte auf der Strecke – und die "westliche Wertegemeinschaft" schaute weg.
Quellenangaben:
1: "Wieder blutige Ausschreitungen in Nordirland", in nzz-online vom 12.Juli 2011
2: Süddeutschen Zeitung vom 13. Juli 2011
3: „Katholiken liefern sich Straßenschlacht mit Polizisten“ in spiegel-online vom 13. Juli 2011 unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,774095,00.html
4: Feiling, Keith: A History of England, London 1972, S. 22 f.
5: Todd, Malcom: Die Zeit der Völkerwanderung, Stuttgart 2002, S. 79 f.6: Nur in ihren Sagen blieben die Kelten präsent und König Artus darf als Retter Britanniens auftreten.
6: Nur in ihren Sagen blieben die Kelten präsent und König Artus darf als Retter Britanniens auftreten.
7: Auf Anordnung Odos, des Bischofs von Bayeux, musste die geschichtliche Leistung seines Halbbruders Wilhelm für die Nachwelt im Bild festgehalten werden und es entstand der berühmte Wandteppich von Bayeux oder eleganter – die „Tappisserie von Bayeux“. Kunstvolle Stickerei auf Leinwand – auf Hollywoodbreitwand von 70 Metern – kündigen von der Eroberung.
8: Anglican Church, Established Church of England, Reformed Church, Episcopal Church)
9: Ann-Catherin Karg: Rezension zum Film "Bloody Sunday" unter http://www.filmreporter.de/kino/23809;Bloody-Sunday
10: Lyons, Francis S. L.: "Culture and Anarchy in Ireland, 1890-1939", 1979
11: "Nationalismus und Religion in Nordirland" unter http://www.panthis.de/panthis/eire/einfuehrung.html [18.Juli 2011]
12: Stevens Inquiries, From Wikipedia, the free encyclopedia unter http://en.wikipedia.org/wiki/Stevens_Inquiries
13: Nordirlandkonflikt unter http://de.wikipedia.org/wiki/Nordirlandkonflikt [17.Juli 2011]
14: Martin Dillon: The Dirty War: Covert Strategies and Tactics Used in Political Conflicts. Routledge, 1999; siehe auch Britain´s dirty war, Northern Ireland (Security forces and murder in Northern Ireland). In The Economist am 26. April 2003
15: Bruce, Paul: Die Nemesis Akte, Hamburg 1996, S. 159 ff
16: "Northern Ireland: The longest tour of duty is over", The Independent vom 31. Juli 2007
17: Katholiken liefern sich Straßenschlacht mit Polizisten“ in spiegel-online vom 13. Juli 2011 unter http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,774095,00.html