Frühlingshafte Wärme durchflutet das offene Cockpit unseres Mercedes 500 SL. Leise, aber immer präsent, blubbert der 435 PS starke V8-Motor vor sich hin.

Vom Brenner kommend biegen wir ins Pustertal ab, folgen der smaragdgrünen Rienz entlang bläulicher Bergketten bis zu einer Anhöhe nahe St. Lorenzen. Dort oben thront majestätisch das Hotel Schloss Sonnenburg, unser heutiges Reiseziel. Wir freuen uns auf ein Erlebnis der besonderen Art, in einem Haus, das in seiner wechselvollen Geschichte schon so manches erlebt hat.

Als Kloster im Jahre 1039 für adlige Fräulein gestiftet, wurde es später berühmt durch den folgenschweren Streit zwischen dem Bischof von Brixen und der aufrechten Äbtissin Verena, einer sehr emanzipierten Dame des 15. Jahrhunderts, worauf letztlich das gesamte Kloster exkommuniziert wurde. Heute verfügt das Hotel über 38 großzügige Zimmer und vier Suiten, ein Chalet, ein neues Spa sowie zahlreiche Gärten.

Am alten, mit wunderbarer Patina versehenen Schlosstor zum Innenhof empfängt uns Günther Knötig persönlich. Ihm ist die Begeisterung für die Geschichte des Bauwerks anzumerken. Er hat hier schon seine Kindheit verbracht, ist nicht nur der Eigentümer, sondern auch der Spiritus rector der Anlage und setzt damit das im Jahre 1965 von seinem Vater begonnene Werk der Wiederherstellung fort. Behutsam in die altehrwürdigen Mauern integriert, verbinden sich heute Tradition und Komfort zu einer Melange der ganz eigenen Art.

Während einer persönlichen Führung durch den ebenso charmanten wie kundigen Schlossherrn erfahren wir alles über die wichtigen Details der Restaurierung. Freigelegte Fresken aus verschiedenen Epochen, geschichtsträchtige Gewölbe und gemütliche Stuben bilden die Kulisse für ein edles Schlossleben. Romantische Turmzimmer, kostbare Antiquitäten und zeitgemäßes Interieur laden ein, uns in diesem Ambiente wohl zu fühlen. Vom großen Outdoor-Pool schweift der Blick über die historischen Mauern hinunter ins Tal.

Später wird im romantischen Innenhof Südtiroler Gastlichkeit von Küchenchef Johann Pichler auf hohem Niveau zelebriert. Er machte im internationalen Ausland seine Erfahrungen und brachte diese als Osttiroler wieder zurück in den Alpenraum. Obwohl er kulinarische Vielfalt schätzt, so liebt er doch den authentischen Genuss. Der umfangreiche Weinkeller dient zur Abrundung der kulinarischen Genüsse.

Brunellorot schimmert der Lack des Mercedes 500 SL, der im Innenhof mit leisem Knacken abkühlt, während wir gemeinsam auf den grandiosen Sonnenuntergang anstoßen.

Was für ein Tag! Und was für ein Auto: ein Roadster mit legendären historischen Vorfahren, schon heute ein Klassiker von Morgen, mit modernster Technik und markantem Design. Die perfekten Proportionen sind ein Genuss vom Feinsten und prägen sich dem Kenner sogleich unwiderruflich ein. Lange Motorhaube, breite Spur, kurze Überhänge und ein um 120 kg reduziertes Gewicht machen den SL sportlicher und athletischer. Der offene SL verströmt souveräne Dynamik.

Dazu passen die auf 435 PS gestiegene Motor-Leistung sowie das mächtige Drehmoment von 700 Newtonmetern, also lässige Beschleunigung in jeder Lage, in jedem der sieben Gänge der Automatik.

Bereits auf der Anfahrt über den Brenner und durch das Pustertal haben wir das genießen können. Morgen werden wir Fahreigenschaften und Leistung auf den kurvigen Traumstraßen der Alpen genauer testen.

Wir haben uns die Pässe Sella, Pordoi und Ronda vorgenommen, also die sogenannte Sella-Runde, eine der schönsten Traumrouten in Europa. Unser Reiseziel ist Meran.

Am nächsten Tag beginnt die Rückreise, wobei wir nicht vergessen, von der Autobahn noch einen Abstecher ins Zillertal zu machen, wo wir Das Posthotel in Zell am Ziller besuchen wollen. Es steht an der Stelle, wo vor 150 Jahren ein uralter Gasthof Tiroler Gemütlichkeit in handwerklichen Zirben-Stuben verströmte. Heute gibt es hier mit dem modernen Apart- und Designhotel ein neues Haus im Zeitgeist des dritten Jahrtausends, wobei die Eigentümer Christina Egger und ihr Mann Reinhard Binder ökologisches Bewusstsein, Umweltschutz und Gesundheit in den Mittelpunkt stellen. Die Eröffnung des zweiten Bauteils, eingeweiht im Winter 2011, zeigt einen Hotelkomplex, der vollkommen aus Holz erbaut ist, ein wichtiger und mutiger Schritt der Hoteliers hin zu einem nachhaltigen Tourismus. Weit mussten sie nicht gehen, denn das Bewusstsein um die Kraft der Natur wird seit jeher in den Familien gelebt. Die 27 Zimmer und Suiten spiegeln ein klares puristisches Design wider - Tiroler Flair ins Moderne übersetzt, mit hochwertigen Schlafsystemen und trendigen Bädern in funktioneller Ausstattung.

Absolutes Highlight werden ab Sommer 2013 die nur wenige Kilometer vom Hotel entfernten HochLeger Chalets sein: drei großzügige, doppelstöckige Luxus-Lodges in exponierter Panoramalage hoch oben auf einem Berg. Umgeben von wilder Natur, plätschernden Bächen und der beeindruckenden Bergwelt kann man hier, hoch über dem Alltag, Privatsphäre und Almfeeling genießen. Vom kleinen, aber feinen Spa im Posthotel mit fünf verschiedenen Saunen, mehreren Ruheräumen, mit Fitness, Massagen und Beautyanwendungen können wir die Zillertaler Bergwelt recht entspannt betrachten. Dann wartet der solarbeheizte Außen-Pool und lädt zum Bade.

Wem es ums „Chillen“ geht, dem empfehlen wir die neue „Gipfeltreff-Lounge.“ Aus feinsten Hölzern gefertigt, wartet sie zur Blauen Stunde mit Weinen verschiedener Provenienzen, lokalen Bränden und edlen Zigarren auf. Der Himmel glüht noch einmal in Orange, Rot und Violett mit dem Rotwein im Glas um die Wette, während das Kaminfeuer knisternd seine wohlige Wärme verströmt. Spätestens dann sind wir angekommen, ganz entspannt im Jetzt der Berge. Genießen wir es, denn morgen ist ein neuer Tag mit neuen Herausforderungen im Mercedes 500 SL, dieser ganz und gar außergewöhnlichen, traditionsreichen Ikone des Automobilbaus. Ein Privileg, das wir in vollen Zügen genießen durften und so sehr zu schätzen wussten, dass wir das Auto nur ungern zurückbringen.

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