Monaco im Herbst. Der Duft des Port Hercules liegt über einer illustren Gesellschaft, wie es sie so vielleicht allenfalls zur Rallye Monte Carlo zu sehen gibt. Aber nein, selbst dann nicht so ... nicht so maritim eben. Es ist die Seefahrerromantik über einer Szene zwischen Alcantara-Polstern der feinsten Bootsausstattungen, irischer Kirsche, kanadischer Zeder, Malaysischem Freiland-Mahagoni und poliertem Stahl. Die Promenaden mit den Luxusboutiquen werben mit ihren teuren Auslagen. Immer wieder dringt der feine, helle Klang der Messingglocken von den Schiffen im Hafen herauf, die Sirenen, die die Manöver beschreiben: Irgendwie macht die "Monaco Boat Show" den Saisonausklang erst perfekt. Wer noch einen Wunsch hat, der sonst nirgendwo Erfüllung findet - unter der Schirmherrschaft des neuen, noch so jungen und schon so geliebten Fürsten Albert gelangt der kultivierteste Salzbuckel an sein Traumschiff. Sie suchen noch? Der Schauplatz für Superyachten ist heute zum letzten Mal Drehscheibe für den Handel mit den Neuheiten. Von morgen an kehrt im Port Hercule und auf den Kaianlagen wieder so etwas wie Normalität des Lebens im Superreichtum ein. Heute jedoch werden Sie gewiß fündig.

Bei Baltic vielleicht. Aus Finnland kommt deren 141 Fuß langer Luxus-Segler Catania. Nautor, ebenfalls aus Finnland, hat die neue Swan 100 S geschickt. 436 qm Segeltuch sorgen für den Vortrieb dieser nicht einmal 100 Tonnen leichten Doppelcockpit-Luxusyacht mit Air Condition.

Southern Wind (Südafrika) ist mit dem 95-Füßer Fly One live dabei, zeigt Pläne der von Farr konzipierten 100 Flush Deck und der 80 Flush Deck von Nauta Design. Es wären noch Dutzende Schönheiten unter Segeln zu nennen, und auch unter den Motoryachten gibt es echte Stars. Dazu gehört die Riva (Italien) mit der 115 Athena. Sie ist nicht nur von der bootsbauerischen Leistung sicher eines der edelsten Schiffe. Das Flybridge-Modell wurde erst im Juli gelauncht.

Von Drettmann (Deutschland/Taiwan) ist die Elegance 92 Mega mit vier Kabinen + zwei für die Crew und Doppelgarage zu sehen. Die zweite 70 Explorer der Düsseldorfer Reeder-Familie um Hans Farmont mit Interieur von Joachim Kinder ist innen anders aufgeteilt und ausgefallen als die erste. Sie macht als Weltpremiere in Monaco fest - WELT berichtete am 30. Juli dieses Jahres.

Weitere Highlights: Aus den Niederlanden kommt Amels mit einer 171 Limited Edition, von Tim Heywood und Laura Sessa konzipiert und gestylt. Heesen präsentiert mit der Seascape die Baunummer 2 aus der 3700-Serie, gebaut nach ABS in Aluminium und 32 kn schnell. Moonen zeigte mit der 27,25 m langen My Issue einen etablierten 75 t schweren und bis zu 25 kn schnellen Halbgleiter. Renderings Dick Mulder stellt mit der von Guido Groot konzipierten und 22 kn schnellen Mulder 73, einer Raised Pilot House aus Alu, seine Werftqualitäten für den Bau von Superyachten unter Beweis.

Heli (Slowenien) hat einen 50-m-Verdränger mit Stahlrumpf, Aluaufbauten unter Order, eine Frank Mulder-Konstruktion mit Interieur von Lazzarini & Pickering und Caterpillar-Dieseln. Die Vollendung ist auf Mai 2007 terminiert. Jean-Pierre Rooms, Europa-Vertreter für Gulf Craft (UAE), wartet mit Plänen der neuen Majestys 118, 130 und 145 auf.

Und die Lürssen-Werft (Deutschland), stets auf Geheiß der Kunden auf Top Secret bedacht, informiert über dieses Mal weniger geheime Pläne.

Auch die Designer und Anbieter von Zubehör sind reichlich vertreten: Rendering Laurent Giles (UK) wartet mit Plänen für ein klassische 85-m-Motoryacht und eine 26-m-Commuter-Yacht auf, zeigt Pläne einer derzeit bei Pendennis im Bau befindlichen 38 m und einer neuen 70 m.

Rendering Tony Castro (UK) hat Pläne für eine 36 m Open und eine 38 m Motoryacht dabei.

Rendering Egg & Dart (Deutschland) empfiehlt sich für Interieur-Designs, beispielsweise Motoryachten von 36 m (für ABS-Airline & Shipcharter) und einen 34-m-Entworf von Paolo Scanu (soll in Deutschland realisiert werden).

Hydrauliksysteme stehen kaum im Rampenlicht, sind aber für alle Funktionen an Bord überaus wichtig. Van der Velden (Niederlande) zeigt zahlreiche Varianten für Ruder, Querstrahlruder und Steuerungen, für Passarelles, Kräne und eben alles, was an Bord hydraulisch bewegt werden soll.

Ja, in Monaco herrscht immer noch dieses herrliche milde Klima. Austern am Hafen, die Yachten der internationalen Luxusliga tänzeln auf den Wellchen, der Flug retour zwingt zum Aufbruch, aus einem Lautsprecher schallt Hans Albers: " ... und der Seemann ist zu jeder Stund' ein Opfer seiner Pflichten."

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