Hallo Jungs, hallo Mädchen, liebe Eltern!

In der hektischen Welt der heutigen Zeit sehnt sich nahezu jeder, der täglich dem Erwerb seines Einkommens nachjagt, nach mehr planbarer Freizeit. Hat er dieses hart erarbeitete Gut errungen, will er es auch sinnvoll ausfüllen. Im Gegensatz dazu versuchen meist viele der Jugendlichen, ihre Langeweile zu überwinden, suchen verzweifelt nach Betätigungen, die auch in ihrem Umfeld akzeptiert werden und als hipp oder cool gelten. Leider allzu oft verbringen sie dann aber doch ihre Freizeit entweder in einem virtuellen Raum vor dem Bildschirm eines Computers oder hängen irgendwo mit Freunden ab, die auch nichts Besseres zu tun wissen. Diese Perspektivlosigkeit endet dann mitunter sogar im Komasaufen. Toll?

Sicher kann niemand eine Musterlösung für erfolgreiche Freizeit mit Spaß und Zukunft präsentieren. Die folgenden Zeilen zeigen aber eine Möglichkeit auf, wie mit dem Facettenreichtum des Modellsports Freizeit sinnvoll gestaltet werden kann.

Am Beispiel des Flugmodellsport soll dargestellt werden, dass es hierbei nicht nur um den Rückzug aus dem Alltag in die Abgeschiedenheit einer  Werkstatt geht, sondern dass es hier um den Erwerb handwerklichen Geschicks, einen nicht unwesentlichen Teil technischer Weiterbildung, Bewegung in freier Natur und letztendlich um die Kommunikation und den sozialen Kontakt mit Gleichgesinnten geht. Im besten Fall kann dieses Hobby sogar Grundlage für einen späteren Beruf werden.

Der Einstieg in eine neue Erlebniswelt

Modellflug – das ist doch sicher unheimlich teuer und kompliziert? Und ich muss auch noch einen riesigen Aufwand betreiben, bevor so ein Flugzeug in der Luft ist. Kann ich so etwas überhaupt oder bringt mir irgendjemand das Fliegen bei ?

Das sind die Fragen, die jedem durch den Kopf schießen, steht er zum ersten Mal in einem Modellbaugeschäft und bestaunt die Vielzahl der angebotenen Produkte.

Ich selbst hatte meinen ersten Kontakt mit diesem schönen Hobby im Alter von sieben Jahren, als mein Vater mir mein erstes Modellflugzeug schenkte.  Er konnte mir viel erklären und half mir bei den ersten Flugversuchen, war er doch selbst begeisterter Modellbauer. Er hatte das Glück, dass es in den schweren Nachkriegsjahren Enthusiasten gab, die ihre Verbundenheit zur Fliegerei an den Nachwuchs weitergeben wollten und den jungen Menschen damit halfen, die Bürden des verlorenen Krieges leichter ertragen zu können.

Bis heute hat sich da aber nichts geändert. Modellflieger sind Enthusiasten. Wenn sie noch keine sind, sie werden es – mit Sicherheit. Jeder, der Interesse in dieser Sparte der Freizeitbeschäftigung anzeigt, kann sich der Beratung und Unterstützung andere Modellflieger sicher sein.

Der Modellbauhändler um die Ecke wird sich Zeit für sie nehmen und ihnen alles genau erklären, angefangen vom Segelflug, über den Motorflug oder das Fliegen mit Hubschraubern, bis zu der faszinierenden Sparte des Scalemodellbaus mit ihren originalgetreuen Nachbauten der Großfliegerei, bei denen jede Niete und jeder Blechstoß nachgebildet wird. Er fliegt meist selbst in seiner Freizeit und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Genauso verhält es sich mit den anderen Piloten. Sprechen sie einen an, und er wird nicht müde werden, ihnen jedes Detail genauestens darzustellen und erste Vorschläge für Modelle und Steuerungen für den Einstieg zu machen.

Der nächste Schritt liegt dann bei ihnen – der Kauf der ersten Ausrüstung.

Meine Werkstatt, mein Flugzeug, meine Fernsteuerung – so fängt man an

Keine Angst, was jetzt kommt wird sie sicher nicht überfordern. Der Einstieg ist mit dem Stand der heutigen Technik so einfach, wie noch nie. Sie benötigen am Anfang auch keine Werkstatt oder ein übervolles Arsenal von Spezialwerkzeugen. Einkaufen, Auspacken, Fliegen und von der ersten Minute an Spaß haben, das ist heute die Devise. Wären da nicht die Qual der Wahl und eine erforderliche Portion an Ausbildung.

Die Industrie bietet heute für den Einsteiger sogenannte RTF-Sets an. RTF steht für „Ready to Fly“, d.h. der Kunde findet ein meist aus Hartschaum fertig gebautes Flugzeug inklusive eingebauter Fernsteuerung vor. Die Kosten für ein Markenprodukt – und nur die sollte der Einsteiger sich zulegen - liegen je nach Ausführung zwischen 100,- und 200,- Euro. Im Prinzip kann es damit schon losgehen. Doch welches Modell ist für den Anfang das Richtige? Ich empfehle meinen Flugschülern immer ein Segelflugzeug mit ca. 200 cm Spannweite. Kleinere Flugzeuge fliegen auch, sind aber schwerer beherrschbar. Bei Hubschraubern sollte es ein Koaxialhubschrauber mit Doppelrotor sein. Diese fliegen fast eigenstabil und sind damit für den Einstieg ideal. Abstand sollte man von den Sonderangeboten im Supermarkt oder im Internet halten. In den meisten Fällen handelt es sich hier um reines Spielzeug, mit dem die erste Freude nicht lange anhält. Von Käufen im Internet würde ich dem Anfänger ebenfalls abraten. Um die Flugeigenschaften der angebotenen Produkte bewerten zu können, ist eine gehörige Portion an Erfahrung erforderlich. Der Rat des örtlichen Händlers ist dagegen bares Geld wert und erspart jede Menge an Frust. Beispiele für Anfängerausrüstungen finden sie im Anhang.

Und das sind die nächsten Beiträge, die Sie in der Serie lesen können, die ich über die Modellfliegerei als Sport plane:

Im Verein bin ich versichert und lerne Fliegen – es geht los.

Ich baue mein erstes Flugzeug selbst.

Urlaub – mein Flieger kommt mit.

Fliegen und Messen mit Freunden – Flugtage.

Neue Anregungen und Informationen – Ausstellungen.

Alles, was ich noch diskutieren und wissen wollte – das Internet.

Infobox – Adressen – Links.

Spätestens dann, wenn Sie diese Stories alle gelesen haben, kann ich voll Zuversicht sagen: Wir sehen uns demnächst – bei einem Modellsporttag in Ihrer Nähe.

Herzlichst

Ihr

Knut Huk

Mehr Luftfahrt & Fliegerei

zurück zur Startseite oder zu den Ressorts: 

Kolumne | Seefahrt |   Auto |   Reise |   Luftfahrt

Medizin  Technik  Talk  Kultur |  Bücher

Wirtschaft |  Politik |  Messe & Event

Vermischtes |  Best 6x

Index