Appetit auf Multihulls macht bei der boot Düsseldorf 2011 die Halle 15. Astus, Balticat, Catana, Cat Sale, Dean Catamarans, Fountaine Pajot, Futura Yacht Systems, Hydroptère, Lagoon, Outremer, Prout, Swiss Catamarans und Weta zeigen dort ihre Neuheiten live oder mit Plänen und Modellen. Multihull Deutschland und die Tornado Klassenvereinigung informieren, die Universität Genua zeigt Hydrofoil Exponate. Im Rahmen des Multihull Forums referieren Experten über diverse Multihull Entwicklungen, Aerodynamik, Katamaranurlaube und Pflege der Boote.

Wenn man von Mehrrumpfboten spricht, denkt man gemeinhin an Katamarane mit zwei Rümpfen. Es gibt aber auch Boote mit drei Rümpfen, Trimarane genannt. Die internationale Bezeichnung ist Multihull.

Das Licht der Welt erblickten Multihulls vor etwa fünftausend Jahren im Südchinesischen Meer. Von dort startete die Besiedlung von über zehntausend Inseln im südlichen Pazifischen Ozean. Dieser Bootstyp dient bis in unsere Zeit in der Südsee auch als Nutzfahrzeug, freilich häufig mit Außenbordmotoren ausgestattet. Der moderne Auslegerkanu-Sport entwickelte sich in Französisch-Polynesien und Hawaii, wo 1908 der noch heute existierende Outrigger-Canoe and Surfboard Club gegründet wurde.

Heute gibt es sportliche Multihulls mit und ohne Aufbauten, verkehren Katamarane und Trimaran ähnliche Wavepiercer als Fähren überall auf der Welt. Im sportlichen Bereich messen sich bis zu 40 m lange Katamarane bei Regatten rund um die Welt. Es entstehen immer neue Modelle, wie der über 50 kn schnelle Multihull Hydroptère für Hochgeschwindigkeitsrekorde, denn aufgrund ihrer Konstruktion haben Multihulls mit weniger Wasserwiderstand zu kämpfen.

Kleinere Katamarane ohne Aufbauten, auch als Strandkatamarane bezeichnet, erfreuen sich auch hierzulande einer steigenden Beliebtheit. Viele kann man auseinandergenommen auf dem Autodach ans Wasser transportieren und dann dort leicht zusammenbauen. Wie beispielsweise die Hobie Cats, die es in verschiedenen Variationen bis knapp 6 m Länge gibt. Als Sitzfläche dient eine zwischen den Rümpfen gespannte Gewebefläche, als Trampolin bezeichnet. Eine feste Konstruktion ist der 1967 erstmals vorgestellte Tornado, von 1976 bis 2008 sogar eine olympische Klasse.

Bei den größeren Multihulls befindet sich Hauptwohnfläche mit Salon, Steuerstand und Cockpit auf einer „Brücke“ zwischen den Rümpfen. Die Rümpfe selbst werden für Schlafkabinen, Stauraum und die Motoreninstallation genutzt. Zumindest bei den festen Konstruktionen. Es gibt aber auch Multihulls mit Falttechnik. Bei einigen Trimaranen (beispielsweise von Quorning aus Dänemark) kann man fürs Liegen im Hafen die beiden Ausleger näher an den Hauptrumpf, bei Katamaranen von Futura beide Rümpfe unter das Hauptdeck falten. Der Grund ist leicht erklärt: Je schmaler das Boot ist, desto weniger Platz beansprucht es im Hafen. Und das spart Kosten. Obendrein sind besonders breite Liegeplätze rar. Vor allem dann, wenn die Häfen ihre Boxen mit Pfählen versehen haben, die zwar beim Festmachen hilfreich sind, sich aber zumeist an der üblichen Breite der Yachten mit nur einem Rumpf orientieren. Pfahlboxen sind in französischen Marinas weniger häufig. Das mag ein Grund dafür sein, dass große Multihulls vor allem in Frankreich beliebt sind.

Einige der gezeigten Multihulls

4,40 m: Weta 4.4

Der Weta 4.4, ein Trimaran aus Neuseeland, misst 4,40 mal 3,50 m, wiegt 114 kg und trägt bis zu 16,3 qm Segelfläche. Die Rümpfe werden als Schaumsandwich im Vakuum Infusionserfahren laminiert, der geteilte Mast, Ausleger-Beams, Schwert, Ruder und Pinne sind aus Carbon gefertigt. Er wurde in Neuseeland von Roger und Chris Kitchen als High-Performance Familien Segelboot für die eher rauhen Segelbedingungen der neuseeländischen Küstenreviere konstruiert und im Jahr 2007 auf dem Markt gebracht.

5,49 m: Astus 18.2

Seit 2004 fertigt Astus an der französsischen Atlantikküste Trimarane. Zu sehen ist das Modell 18.2: 5,49 m lang, 3,90 m breit, 250 kg schwer. Er trägt bis zu 20 qm Segelfläche. Konstruiert wurde er für das anspruchsvolle Tidenrevier der Bretagne.

Das große Cockpit ist etwa 1,60 m breit und bietet genügend Platz für fünf Personen. Für den Landtransport lassen sich die Teleskop-Ausleger einfahren. Dadurch reduziert sich die Transportbreite auf 2,54 m. Erst auf dem Wasser wird das Schiff auf die Segelbreite von 3,90 m gebracht.

6,10 m: Tornado

6,10 m lang, 3 m breit, 160 kg schwer, 48 qm Segelfläche das sind die Eckdaten des Tornado Katamarans. Er gilt als das schnellste 2-Personen Serien-Segelboot der Welt. Mit Doppeltrapez und Gennaker kann der Tornado eine Geschwindigkeit bis zu 50 km/h erreichen. High Quality One Design: Modernste Kunststofftechnik und -Verarbeitung ermöglichen eine Konstruktion, die härtesten Anforderungen beim Segeln und bei Regatten standhält. Der Tornado Katamaran ist eine Einheitsklasse. Die Bootsrümpfe und Riggs sind alle identisch. Teure Materialien sind verboten. Somit haben alle Teams technisch die gleichen Chancen ein Rennen zu gewinnen. Der Regatta- und Meisterschaftskalender der Tornado Klasse beinhaltet klassische Regatta-Kurse, Grand-Prix und Speedsailing Rennen, die dicht vor dem Publikum stattfinden, sowie viele Langstrecken- und Abenteuer Regatten.

13,96 m: Lagoon 450

Die Lagoon 450 – ein 13,96 m langer, 7,84 m breiter und 15,5 t schwerer GFK Katamaran aus Frankreich – verfügt über ein festes Bimini-Top, eine von beiden Seiten des Cockpits zugängliche Flybridge mit einem mittigen Steuerstand für herrlichen Rundblick, komfortablen Sitzgelegenheiten und hohen Komfort auf und unter Deck. „Sensationell sind ihre Stabilität, ihre gute Verarbeitung und ihr einfaches Handling auch bei höheren Windstärken“, meint ihr deutscher Aussteller. Die Segelfläche beträgt 134 m², die Motorisierung 2x 40 PS.

17,07 m: Lagoon 560

Der 17,07 m lange Kat Lagoon 560 ist eine Langstreckenyacht und zugleich Luxusresidenz. Er entspricht den heutigen Anforderungen an moderne Cruiser. Der großzügige Segelplan und die im Vakuum Infusionsverfahren gefertigten Rümpfe ermöglichen eine außergewöhnliche Performance. Breite 9,44 m, Gewicht 30,3 t, Segelfläche 207 m².

Pläne und Modelle

Andere größere Multihulls werden mit Plänen und Modellen gezeigt, wie bespielsweise von Outremer Sunreef und Broadblue. Die neue Futura, 8 m lang und mit Rümpfen, die sich unter das Mitteldeck schieben lassen, wird erst im Frühjahr vollendet.

<link internal-link internen link im aktuellen>Mehr boot  2011

<link internal-link internen link im aktuellen>Mehr über die boot

<link internal-link internen link im aktuellen>Mehr Seefahrt

<link internal-link internen link im aktuellen>Mehr Messe und Event