Das Warten in der Schlange ist lästig, aber jedes Jahr ergibt sich das gleiche Bild. Sobald im Herbst die ersten Schneeflocken in der Luft tanzen, brennt im Reifenhandel die Luft. Jeder will jetzt schnell seine Winterreifen haben. Schließlich gilt seit dem 1. Mai 2006 der § 2 Abs. 3a StVO: "Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage. Wer ein kennzeichnungspflichtiges Fahrzeug mit gefährlichen Gütern führt, muss bei einer Sichtweite unter 50 m, bei Schneeglätte oder Glatteis jede Gefährdung anderer ausschließen und wenn nötig den nächsten geeigneten Platz zum Parken aufsuchen."
 
Seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird betont, dass damit keine so genannte "Winterreifenpflicht" verbunden ist. Allerdings muss - weiterhin - bei plötzlich eintretenden winterlichen Wetterverhältnissen und ungeeigneter Bereifung notfalls auf die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr verzichtet werden. Ob die jeweilige Bereifung geeignet ist, hängt vom konkreten Einzelfall (Wetter und Zustand der Reifen) ab. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 20 Euro geahndet. Bei Behinderung des Verkehrs sind sogar 40 Euro fällig. Bußgelder gab es auch schon früher. Wichtig: Der neue § 2 Abs. 3a gilt nicht nur für den Winter, sondern für alle Wetterverhältnisse.

Um den Kauf von Winterreifen kommt also niemand mehr herum, der auf der sicheren Seite fahren will. So gesehen muss man also nicht bis zum ersten Schneefall warten und Schlange stehen, sondern kann das Thema gleich nach den Sommerferien angehen. Da mag es wenig tröstlich erscheinen, dass selbst ein kleiner Blechschaden billiger als ein Satz Reifen ist. Immerhin werden ja auch die Sommerreifen in der Winterzeit geschont. Dennoch ist der Aufwand für Kauf, Umrüstung, Einlagerung beträchtlich. Die Kosten lassen sich jedoch mit wenig Aufwand optimieren.

Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Ganzjahresreifen. Hier ist das Angebot jedoch begrenzt, die Auswahl klein. Außerdem erreichen Ganzjahresreifen nicht das Leistungsniveau der spezialisierteren Sommer- bzw. Winterreifen. Da die Reifen den einzigen Kontakt des Fahrzeugs zur Fahrbahn herstellen und damit maßgeblich für die Sicherheit in Form von kurzen Bremswegen und guter Seitenführung sind, wäre hier falsche Sparsamkeit möglicherweise ein Fehler.

Für Reifen gibt es keine unverbindliche Preisempfehlung. Der Handel ist in seiner Kalkulation frei. Das führt zu teilweise erheblichen Preisunterschieden für das gleiche Produkt. Für den preisbewussten Verbraucher bleibt daher keine Wahl, wenn er zu einem optimalen Angebot kommen möchte: Er muss die Preise bei mehreren Reifenhändlern abfragen und vergleichen. Die erste Wahl für einen schnellen Überblick ist der Klick im Internet. Unter  HYPERLINK "http://www.reifendirekt.de" www.reifendirekt.de kann die benötigte Reifengröße und Reifenart eingegeben werden und schon nach kurzer Zeit erscheint eine Übersicht. Mit dieser Basisinformation sollte nun der regionale Reifenhandel nach Preisen abgefragt werden, denn nicht alle bei reifendirekt angegeben Angebote sind die niedrigsten. In einzelnen Fällen halten Reifenhandelsketten wie Vergölst, Euromaster, First Stopp, Premio, Point S, Team oder Pneuhage das gleiche Produkt zu einem günstigeren Tarif vor. Auch Autoteile Unger (ATU) kann in die Umfrage einbezogen werden.

Bei der Abfrage der Reifenpreise sollten auch gleichzeitig die Tarife für benötigte Dienstleistungen gecheckt werden. Der Radwechsel kostet meist ebenso extra wie die Altreifenentsorgung, die Neureifenmontage, das Auswuchten, Auswuchtgewichte und Ventile. Auch hier lassen sich große Preisunterschiede in einer Spanne zwischen gut zehn und knapp 25 Euro entdecken – das macht dann bei einem Satz von vier Reifen bis zu 60 Euro Unterschied aus.

Weit schwieriger als die reine Preisfrage ist die Produktfrage. Mag der Wanli S 2090 in der Größe 205/65 R 15 C mit einem Stückpreis von 70 Euro im Vergleich zum Bridgestone Blizzak LM 18 für 125 Euro verlockend erscheinen, so muss doch ein Fragezeichen hinter das Leistungspotenzial gemacht werden. Ist der Nankang in der Größe 215/65 R 16 für 70 Euro wirklich so viel schlechter als der Continental VancoWinter für 130 Euro? Man sieht es dem Reifen von außen nicht an, was drinsteckt. Schwarz und rund sind sie alle. Aber wie gut ist die Laufleistung? Sind sie schon nach 20 000 Kilometern abgefahren? Oder halten sie doppelt so lange? Gewährt die Technik von Gummimischung und Profilgestaltung eine gleichermaßen gute Haftung, kurze Bremswege und komfortablen, leisen Lauf?

Hier gibt es erhebliche Unterschiede. Anhaltspunkte zur Produktqualität geben Vergleichstest wie sie beispielsweise die Zeitschrift promobil regelmäßig veröffentlicht. Leider gelten die konkreten Ergebnisse immer nur für genau die getestete Reifengröße. Dennoch liefern diese Tests wertvolle Hinweise auch bei abweichenden Reifendimensionen. In der Regel setzen sich die Premiummarken durch: Bridgestone, Continental, Goodyear, Michelin, Pirelli. Nicht selten bieten aber auch andere Hersteller wie Nokian, Vredestein, Hankook und Toyo ebenbürtige Produkte zu wesentlich günstigeren Tarifen an. Und auch die Zweitmarken der großen Hersteller, beispielsweise Barum, Dunlop, Fulda, Kléber, Semperit, Uniroyal, können oft durch ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis überzeugen.

Für eine gute Leistung auf winterlichen Fahrbahnen, also nasse, kalte und vielleicht auch schnee- und eisbedeckte Pisten, ist vor allem die Profiltiefe ausschlaggebend. Auch die Gummimischung sorgt für große Unterschiede. Neue Reifen haben alle in etwa vergleichbare Profiltiefen und das Gummi ist noch weich und nicht ausgehärtet. Schon bei einer Restprofiltiefe von vier Millimetern und weniger ist von guten Wintereigenschaften nicht mehr viel zu spüren. Bei drei, vier oder noch mehr Jahre alten Reifen ist das Gummi zunehmend versprödet und kann sich nicht mehr so gut mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen. In diesen Fällen dürfen die Winterreifen bedenkenlos im Frühjahr/ Sommer abgefahren werden.

Für die Kaufentscheidung wichtig ist eine Analyse des Einsatzprofils. Für Fahrten nur innerhalb der Stadt, wo der Schnee geräumt wird und meist schnell weggefahren ist, können auch Reifen eingesetzt werden, bei deren Kauf man sich überwiegend am Preis orientiert hat. Dennoch kann hier bei einer Notbremsung die Bremsleistung zu verlängerten Anhaltewegen führen. Bei anspruchsvolleren Einsätzen mit Personentransport oder Fahrten wie die Urlaubsreise ins Skigebiet, schnelle Autobahnetappen oder Überlandfahrten durch Mittelgebirge kann eine Orientierung an klangvollen Markennamen sinnvoll sein.

Falls das günstigste Angebot bei reifendirekt im Internet gefunden wird, muss man sich keine Sorgen um einen Partner für die Montage machen. Auch der wird ganz schnell auf der gleichen Homepage gefunden. Nur rechtzeitig vor dem ersten Schneefall sollte alles erledigt sein.

Zusatzinfo: Über Winterreifen

Wichtige Informationen zu Winterreifen auf einen Blick:

Nur Winterreifen mit ausreichender Profiltiefe sind im Winter gut. Mindestens 4 Millimeter sollten sie haben. Reifen mit 4 mm und weniger können als Sommerreifen weiter verwendet werden.

Im Ausland (u.a. Schweiz, Österreich) sind M+S-Reifen mit 4 mm und weniger auch gesetzlich keine Winterreifen – Vorsicht vor Fahrverboten.

Neben der Gummimischung sorgen insbesondere die feinen Profileinschnitte, die Lamellen, für gute Verzahnung mit der Fahrbahnoberfläche.

Winterreifen sollten die gleiche Dimension wie Sommerreifen haben. Schmale M+S-Reifen sind nur im Tiefschnee etwas besser, unter den meisten Bedingungen jedoch schlechter.

Der optimale Einsatzzeitraum für Winterreifen liegt etwa zwischen Oktober und April.

Reifen müssen kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Vor dem Einlagern sollten sie gereinigt und kleine Steinchen aus dem Profil entfernt werden.

Testergebnisse in Fachzeitschriften oder von Instituten (z.B. Stiftung Warentest) geben differenziert Auskunft über die Qualität unterschiedlicher Produkte. Bilden Sie sich Ihre Meinung.

Für Reifen gibt es keine unverbindliche Preisempfehlung. Wählen Sie daher aus, welche Modelle für Sie in Frage kommen und machen Sie dann Preisvergleiche bei den umliegenden Händlern. So bekommen Sie den besten Reifen am günstigsten.